Profiles of Leading Women Scientists on AcademiaNet.
Search among the members of the Leopoldina for experts in specific fields or research topics.
Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Year of election: | 2021 |
Section: | Agrar- und Ernährungswissenschaften |
City: | Berlin |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Ökologie, Globaler Wandel, Pilze, Mykorrhiza, Bodenbiodiversität
Matthias C. Rillig ist ein deutscher Biologe mit dem Schwerpunkt Pflanzen- und Bodenökologie. Er erforscht die Auswirkungen verschiedener Umweltfaktoren sowie Einflüsse des globalen Wandels auf die Bodendiversität und die dort ablaufenden Prozesse. Das besondere Augenmerk seiner Biodiversitätsforschung liegt auf Pilzen: Er untersucht sowohl saprobische Pilze, vorwiegend mit Hilfe der vergleichenden Biologie (Trait based-Ansatz) als auch arbuskuläre Mykorrhizapilze und andere Pilzgruppen, meist mit Methoden der molekularen Ökologie. Der Boden- und Pflanzenökologe befasst sich dabei unter anderem mit der Symbiose der arbuskulären Mykorrhizapilze mit Pflanzen und deren Auswirkungen auf die Bodenaggregation und das Ökosystem Boden im Kontext des Kohlenstoffkreislaufs.
Matthias C. Rillig führte erste Arbeiten zu den Auswirkungen von Mikroplastik im Boden durch. Mikroplastik wird als zunehmendes Umweltproblem wahrgenommen, wobei zunächst die Weltmeere und der aquatische Raum insgesamt im Fokus lagen. Erst später kamen die Agroökosysteme dazu. Hier konnte er zeigen, wie bestimmte Formen von Mikroplastik die Bodenstruktur und andere Bodeneigenschaften verändern. Experimentell wies er nach, dass eine Vielzahl von Faktoren sich direkt in einer veränderten Bodenbiodiversität und verschiedenen dort ablaufenden Prozessen niederschlägt. Rillig erforscht mit seinem Team dabei auch, wie sich verschiedene variierende Faktoren innerhalb der Zeit auswirken, sowohl im Hinblick auf sofort eintretende Änderungen als auch auf graduell erfolgende.
Im Ergebnis hat Rillig den bisher vorrangig ökotoxikologischen Forschungsansatz um einen Blick, der den globalen Wandel insgesamt adressiert, erweitert. Dafür hat er die gemeinsame Forschung seiner Disziplin mit der Gewässer- und Umweltökologie intensiviert. Ein wichtiges Anliegen des Wissenschaftlers ist zudem die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und das Einbeziehen der Bürgerinnen und Bürger in verschiedene Forschungsprojekte.