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Foto: ©Thibaud Barras/EPFL
Year of election: | 2021 |
Section: | Mikrobiologie und Immunologie |
City: | Lausanne |
Country: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Evolution bakterieller Krankheitserreger, Horizontaler Gentransfer, Sekretionssysteme, Antibiotikaresistenzen, Signaltransduktionswege
Melanie Blokesch ist Mikrobiologin und Infektionsbiologin. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Evolution und Anpassungsfähigkeit des Bakterium Vibrio cholerae, des Erregers der Cholera. Durch experimentale Mikrobiologie, Genetik und Einzelzellmikroskopie untersucht sie das Wachstum des Bakteriums in natürlichen Lebensräumen sowie dessen Interaktion mit anderen Organismen.
An der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (Schweiz) leitet sie das Labor für Molekulare Mikrobiologie, das die Lebensweise von pathogenen Bakterien in der Umwelt und ihrer Evolution erforscht. Dabei konzentriert sich die Forschung vor allem auf das Bakterium Vibrio cholerae, das als Erreger der Cholera und als häufiges Mitglied aquatischer Lebensräume von zweifachem Interesse ist. Mit Experimenten werden dabei die regulatorischen Netzwerke und molekularen Mechanismen entschlüsselt, die an der Pathoökologie beteiligt sind. Darüber hinaus fokussiert sich Melanie Blokeschs Labor auch auf die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen, die durch horizontalen Gentransfer (HGT) vermittelt wird.
In einem neueren Forschungsprojekt widmet sich Melanie Blokesch zudem dem Bakterium Acinetobacter baumannii. A. baumannii ist ein opportunistischer Krankheitserreger beim Menschen und wird oft mit Krankenhausinfektionen in Verbindung gebracht. Da diese Bakterienart häufig gegen mehrere Gruppen von Antibiotika resistent, also multiresistent ist, ist es von größter Bedeutung, deren HGT-Kapazität besser zu verstehen. Tote Bakterien scheiden DNA-Moleküle ab, die andere Bakterien in ihr eigenes Erbgut einbauen können. Blokesch erforscht, wie sie auf diese Weise genetische Informationen weitergeben, die zur Verbreitung von Antibiotikaresistenzen führen.