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Year of election: | 2015 |
Section: | Chirurgie, Orthopädie und Anästhesiologie |
City: | Hamburg |
Country: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Zelluläre und molekulare Skelettbiologie, Skeletterkrankungen, Pathophysiologie der Osteoporose, Regulationsmechanismen des Remodeling im Rahmen der Skeletterhaltung und Skelettregeneration, bionische Implantate
Michael Amling ist Chirurg und Osteologe. Er erforscht die Mikrobiomechanik des Skeletts sowie Skelett- und Muskelerkrankungen (muskuloskelettales System). Ein Schwerpunkt liegt auf der Aufklärung des Knochenschwunds (Osteoporose). Er konnte die Bedeutung der Magensäure für die Entstehung von Osteoporose aufklären. Ziel seiner Forschung sind neue Therapieansätze und die Weiterentwicklung bionischer Implantate.
Amling erforscht das Skelettsystem und damit zusammenhängende Erkrankungen wie Osteoporose, Arthrose, Knochen-Stoffwechsel-Störungen, Skelett- und Muskelerkrankungen, Knochenmetastasen. Seine Forschung vereint die Biomechanik mit der Zellbiologie des Stütz- und Bewegungsapparates. Er untersucht Knochen und Knorpel auf der Zell-, Organ- und Körperebene. Arbeitsschwerpunkte sind die Umschaltung mechanischer in biologische Signale, die Mechanismen der Frakturheilung und die Weiterentwicklung von Prothesen und Knochenersatzmaterialien (bionische Implantate). In der Diagnostik setzt er ein breites Methodenspektrum ein, wie zum Beispiel Knochenstrukturanalysen (Xtreme-CT), Knochendichtemessungen (DXA), Muskelfunktionstests (Leonardo-Mechanographie) oder Körperstatikanalysen (optische 4D-Wirbelsäulen- und Haltungsanalyse).
Ein Fokus liegt auf der Erforschung des Knochenschwunds (Osteoporose). In einer Studie hat Michael Amling herausgefunden, dass bestimmte Magenerkrankungen ein Risikofaktor für Osteoporose sind. Ein erhöhtes Risiko haben zum Beispiel Personen, die zu wenig Magensäure produzieren oder Medikamente einnehmen, die die Magensäure hemmen. Denn die Säure wird gebraucht, um Kalzium aus der Nahrung aufzunehmen. Ist nicht genügend Säure vorhanden, zieht der Körper das Kalzium aus den Knochen und das Frakturrisiko steigt.
In seiner patientenbezogenen Forschung betrachtet Michael Amling den Knochen nie isoliert, sondern hat immer das muskuloskelettale System als Einheit im Blick. Er will mit seiner Arbeit neue Therapieansätze entwickeln, die die körpereigene Regeneration des Stütz- und Bewegungsapparates verbessern, aber auch Prothesen, Osteosynthese- und Knochenersatzmaterialien weiterentwickeln. In jüngsten Projekten erforscht er in einem wissenschaftlichen Verbund die medizinischen Probleme des alternden Menschen mit dem Ziel, ein gesundes Altern zu ermöglichen.