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Year of election: | 2010 |
Section: | Innere Medizin und Dermatologie |
City: | Marburg |
Country: | Deutschland |
Forschungsgebiete: Dermatologie, Autoimmunerkrankungen der Haut, Pemphigus vulgaris, Schuppenflechte (Psoriasis), schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom), T-zellbasierte Immunmechanismen
Michael Hertl ist Dermatologe und Allergologe. Schwerpunkt seiner Forschung sind entzündliche Hauterkrankungen, insbesondere Blasen bildende Immundermatosen wie Pemphigus vulgaris. Weitere Forschungsgebiete sind zelluläre Regulationsmechanismen bei der Schuppenflechte (Psoriasis) sowie diagnostische und therapeutische Möglichkeiten beim schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom).
Pemphigus vulgaris ist eine schwere Autoimmunerkrankung, die unbehandelt zum Tod führen kann. Bei dieser seltenen Hauterkrankung richten sich Antikörper gegen Haftstrukturen der Haut, wodurch Blasen an Haut und Schleimhäuten entstehen. Am Model des Pemphigus vulgaris erforscht Michael Hertl T-zellbasierte Immunmechanismen. Er konnte zeigen, dass im Blut von Patienten mit Pemphigus-Erkrankung autoreaktive T-Lymphozyten vorkommen, die sich gegen ein Haftmolekül (Desmoglein 3) der gesunden Haut richten. Da diese autoreaktiven T-Zellen jedoch auch bei gesunden Personen vorkommen, müssen immungenetische Faktoren eine wesentliche Rolle für die Entstehung einer Autoimmunreaktion gegen die Haut haben. Diese Faktoren erforscht Michael Hertl, um die Regulation pathologischer Autoimmunreaktionen der Haut besser zu verstehen und therapeutisch spezifischer angehen zu können.
In weiteren Forschungsprojekten beschäftigt sich Michael Hertl mit der spezifischen Immuntherapie (SIT) oder Hyposensibilisierung bei Patienten mit Atemwegsallergien und mit zellulären Regulationsmechanismen bei der Schuppenflechte (Psoriasis). So erforscht er für Psoriasis-Patienten auch Systemtherapien, bei denen gentechnisch hergestellte Medikamente (Biologika) eingesetzt werden.
Im Bereich Hautkrebs (malignes Melanom) gelang es seiner Forschergruppe, mehrere tumorspezifische T-Zell-Epitope zu identifizieren (CD8+ und CD4+ T-Zell-Epitope). Diese Abschnitte eines Antigens werden von T-Zellen auf Tumorzellen erkannt und können in der Immuntherapie von Tumorerkrankungen eingesetzt werden. Mit seiner Forschung will Michael Hertl weitere Tumorantigene identifizieren, um neue Therapiemöglichkeiten für eine Impfung (Vakzination) und das Immunomonitoring von Patienten mit schwarzem Hautkrebs entwickeln zu können.