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Image: Anna Logue

Professor Dr

Michele Tertilt

Year of election: 2022
Section: Economics and Empirical Social Sciences
City: Mannheim
Country: Germany

Research

Forschungsschwerpunkte: Makroökonomie, Sozioökonomie, Entwicklungsökonomie, Interaktion zwischen Genderungleichheit auf die Ökonomie und wirtschaftliche Prosperität

Michèle Tertilt konzentriert sich in ihren Forschungsarbeiten auf die Makroökonomik mit einem besonderen Fokus auf die Entwicklungs- und Familienökonomik. In ihren zentralen Arbeiten untersucht sie, wie die intrafamiliäre Arbeits- oder Fertilitätsentscheidung sowie gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse die langfristige Entwicklung einer Volkswirtschaft beeinflussen.

In ihren entwicklungsökonomischen Studien untersucht Tertilt, ob finanzielle Unterstützung von Frauen zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in armen Ländern beitragen kann. Tatsächlich findet sie Evidenz dafür, dass Frauen mehr Geld für ihre Kinder und Humankapitalinvestitionen ausgeben als Männer, was langfristiges Wirtschaftswachstum fördert. Gleichzeitig betont sie, dass die Wirksamkeit solcher Geldtransfers von der Verfügbarkeit lokaler Produktionsfaktoren abhängt. Sie konkludiert, dass Geldtransfers an Frauen gerade dann wachstumsfördernd sind, wenn es an Humankapital mangelt. In weiteren Arbeiten betrachtet Michèle Tertilt den Zusammenhang zwischen Frauenrechten und wirtschaftlicher Entwicklung in polygynen Gesellschaften. Hier zeigt sie auf, dass die Stärkung von Frauenrechten zu geringerer Kinderzahl, höheren Ersparnissen und höherem Pro-Kopf-Einkommen führen kann.

Eine ihrer maßgeblichen Publikationen beschäftigt sich zudem mit der Demokratisierung von Verbraucherkrediten, die in den 1980er Jahren zu einem Anstieg von Schulden und Privatinsolvenzen führte. In diesem Kontext untersucht sie die Rolle von Privatinsolvenzen, die als partielle Versicherung für Kreditnehmer und -nehmerinnen dienen können, aber gleichzeitig die Konsumglättung über den Lebenzyklus hinweg erschweren.

In jüngster Zeit beschäftigt sich Michèle Tertilt mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Geschlechtergleichstellung und findet Evidenz dafür, dass Frauen stärker von der Krise betroffen waren als Männer. Sie verloren häufiger ihre Arbeitsplätze und übernahmen vermehrt die Kinderbetreuung, was zu langfristigen Einkommensverlusten und einer Verschärfung der Lohnungleichheit führte. Dem stehen laut Tertilt eine verstärkte Beteiligung von Vätern an der Kinderbetreuung und flexiblere Arbeitsmodelle entgegen, die tradierte Geschlechternormen herausfordern.

Schließlich widmet sich Tertilt der ökonomischen Analyse der Bekämpfung von HIV/AIDS in Entwicklungsländern. Dafür untersuchte sie die Wirksamkeit von politischen Maßnahmen wie Informationskampagnen sowie der antiretroviralen Therapie in Malawi. Sie findet Evidenz dafür, dass Menschen ihr Sexualverhalten durch die Informationsmaßnahmen anpassten und die Ansteckungsrate kontinuierlich sank.

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