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Image: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Year of election: | 2023 |
Section: | Gynaecology and Paediatrics |
City: | Berlin |
Country: | Germany |
Forschungsschwerpunkte: Hochrisikoschwangerschaften, Pränataldiagnostik, perinatale Diagnostik und Therapie, Ultraschalldiagnostik
Wolfgang Henrich ist ein deutscher Gynäkologe. Er gehört zu den führenden Wissenschaftlern der Pränataldiagnostik und Bildgebung in der Geburtsmedizin. Mit seiner Forschung leistet er einen wesentlichen Beitrag zur Früherkennung fetaler Fehlbildungen, zur Behandlung vorgeburtlicher Erkrankungen sowie zur Betreuung von Hochrisikoschwangeren und -geburten.
Eine seiner wichtigsten Arbeiten zur Ultraschalldiagnostik bei Gebärenden eröffnet ein neues Gebiet der medizinischen Überwachung unter der Geburt, insbesondere vor operativen Entbindungen: Der translabiale Ultraschall unter der Geburt hilft bei einer objektiven Bestimmung des Höhenstands und der Rotation des kindlichen Kopfes und kann zur Entscheidungsfindung beitragen, ob eine Geburt spontan entbunden werden kann oder die Notwendigkeit der operativen Entbindung besteht. Dadurch erhöht sich die Sicherheit für Mutter und Kind.
Eine weitere Verbesserung der Diagnostik wurde durch die Entwicklung offener MRT-Geräte möglich. Sie machen Interventionen während der MRT-Untersuchung möglich. Durch Kombination mit dem translabialen Ultraschall gelang erstmalig die MRT-gestützte Darstellung der für die Geburtsmedizin wichtigen Interspinalebene in Beziehung zum sonographisch translabialen Austreibungswinkel. Im November 2010 konnte in Kooperation mit der Radiologischen Abteilung der Charité weltweit erstmalig eine Geburt im offenen MRT dargestellt und ausgewertet werden.
Bedeutsam sind auch Wolfgang Henrichs Studien zur Entwicklung und zum Einsatz einer blutstillenden Tamponade zur Behandlung schwerer nachgeburtlicher Blutungen.