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Press Release | Friday, 6 April 2001

Presseinformation 14/2001

Die Leopoldina empfiehlt Einrichtung eines Nationalen Wissenschaftskonvents. In der Bundesrepublik Deutschland soll eine bislang fehlende Repräsentanz der Wissenschaft und ein Forum des Dialogs und der Kommunikation mit der Öffentlichkeit und mit der Politik geschaffen werden.

Seit zum Thema Rinderwahnsinn in der Gesellschaft und in der Politik Informationsbedarf besteht, wird es erneut deutlich: In der Bundesrepublik Deutschland fehlt ein Beratungsgremium, das der Politik und auch der Öffentlichkeit unabhängig und kompetent Rat und Hilfestellungen in wissenschaftlichen Fragestellungen gibt.

Das Präsidium der Leopoldina hat dem Senat, seinem obersten Entscheidungsgremium, bei seiner Sitzung am 5. April 2001 vorgetragen, dass sich die Leopoldina für die Gründung eines von den Akademien und den deutschen Wissenschaftsorganisationen gestützten Nationalen Wissenschaftskonvents einsetzen wird. Durch diesen Konvent sollen Fragen von nationalem und übernationalem Interesse in voller wissenschaftlicher Unabhängigkeit beraten werden. Die Ergebnisse der Beratung sind dann zu veröffentlichen. Der Senat stimmte dem vom Präsidium vorgetragenen Konzept zur Gründung eines Nationalen Wissenschaftskonvents im Grundsatz zu und schlug dem Präsidium vor, diese Gedanken weiter zu entwickeln und insbesondere öffentlich zu vertreten. Die Leopoldina hält es für richtig, dass die von den Akademien und den Wissenschaftsorganisationen zu initiierende Gründung eines Nationalen Wissenschaftskonvents als ein genuines Anliegen der Wissenschaft vorgetragen und diskutiert wird. Die Leopoldina hofft, dass die Politik auf diese Vorschläge eingehen wird.

Zur Akademie Leopoldina:

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle/Saale (seit 1878) ist eine überregionale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie ist die älteste naturwissenschaftliche Akademie in Deutschland. Sie trägt durch die Jahresversammlungen, fachspezifische Meetings und Symposien, monatliche Vortragssitzungen und die vielfältigen persönlichen Kontakte der Mitglieder "zum Wohle des Menschen und der Natur" bei. Ihr gehören derzeit 1000 Mitglieder in aller Welt an. Zwei Drittel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Drittel aus weiteren ca. 30 Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben.

Die Leopoldina wird von einem ehrenamtlichen Präsidium geleitet. Präsident der Leopoldina ist seit 1990 der Biologe Prof. Dr. Benno Parthier (Halle/Saale). Vizepräsidenten sind derzeit der Psychologe Prof. Dr. Paul Baltes (Berlin), der Chemiker Prof. Dr. Gunter Fischer (Halle/Saale), der Virologe Prof. Dr. Volker ter Meulen (Würzburg) und der Chemiker Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker (München). Letzterer ist zugleich Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn. Die laufenden Geschäfte der Leopoldina führt eine Generalsekretärin, die Neurobiologin Prof. Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug. Die Leopoldina erhält ihre finanziellen Zuwendungen für die satzungsgemäßen Aufgaben zu 80 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu 20 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt.

CONTACT

Leopoldina

Julia Klabuhn

Acting Head of the Department Press and Public Relations

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