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Press Release | Friday, 6 April 2001

Presseinformation 10/2001

Die Akademie Leopoldina ehrt den Veterinärmediziner Prof. Dr. Dr. h.c. Theodor Hiepe (Berlin) mit der Verdienst-Medaille.

Waren die Auswirkungen von BSE absehbar? Was haben die Akademien in Deutschland getan, um die Gesellschaft und die Politik rechtzeitig vor den Gefahren von BSE zu warnen? Die Akademie Leopoldina griff dieses Thema bereits 1996 auf.

Bereits 1996, als man glaubte, BSE sei nur ein Problem in Großbritannien, hat die Akademie Leopoldina die BSE-Problematik aufgegriffen. Unter Vorsitz von Professor Theodor Hiepe (Berlin) trifft sich seither regelmäßig eine Expertengruppe. Sie hat frühzeitig über die Gefahren von BSE informiert und gefordert, dass zur Bekämpfung der BSE eine verbesserte und international koordinierte Tierseuchenbekämpfung erforderlich ist, die unabhängig von nationalstaatlichen Vorgaben durchgeführt werden sollte.

Bereits 1996 fand auf Initiative von Hiepe eine erste Podiumsdiskussion zu diesem Themenkomplex statt, 1998 folgte ein Leopoldina-Symposium. Die Ergebnisse beider Veranstaltungen sind publiziert und wurden auch der Politik zugänglich gemacht. Im Dezember 2000 und Anfang 2001 erschienen neue Beiträge dazu in der Naturwissenschaftlichen Rundschau, die seither regelmäßig Ergebnisse der Ad-hoc-Kommission zu BSE veröffentlicht. Leider sind viele dieser Leopoldina-Aktivitäten von der Politik bisher nicht zur Kenntnis genommen worden.

In diesem Zusammenhang findet am 4. und 5. Mai 2001 unter Leitung von Professor Dr. Gottfried Brem (Veterinärmedizinisches Institut der Universität Wien und Mitglied der Akademie Leopoldina) das nächste Leopoldina-Symposium zum Thema BSE in Wien statt.

Für seine Weitsicht und sein Engagement für die öffentliche sachgerechte Vertretung der Erkenntnisse und Bekämpfung von BSE und seinen Einsatz für die Akademie Leopoldina verleiht die Akademie ihrem Mitglied Theodor Hiepe (Berlin) die Verdienstmedaille.

Zum Preisträger:

Theodor Hiepe wurde 1929 in Weimar geboren. Er studierte Veterinärmedizin in Leipzig und promovierte 1953. 1958 erfolgte die Habilitation über eine virusbedingte Krankheit des zentralen Nervensystems bei Pferden und Schafen. 1960 wurde er als ordentlicher Professor und Direktor an das Institut für Parasitologie der Humboldt-Universität zu Berlin berufen. Unter seiner Leitung wurden kurzzeitig einige Parasitosen erfolgreich behandelt. Neben seiner Tätigkeit an der Universität richtete er für das Land Sachsen einen Gesundheitsdienst für Schafe ein und war Cheftierarzt im Zoo Leipzig. Hiepe erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen wie die Ehrendoktorwürde der Universität Wien (1984), die Rudolphi-Medaille (1989), die Hufeland-Medaille in Gold 1990 und die Rudolf-Leukart-Medaille (2000). Er ist Ehrenmitglied mehrerer internationaler Gesellschaften. Seit 1980 ist er Mitglied der Akademie Leopoldina; er diente ihr als Obmann der Sektion Veterinärmedizin und ist derzeit Senator dieser Sektion.

Preis und Preisvergabe:
Die Vergabe der Verdienst-Medaille findet im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Jahresversammlung der Leopoldina am 6. April 2001 in Halle (Saale) statt.

Die Verdienst-Medaille wird in unregelmäßigen Abständen für große Verdienste um die Idee und das Wohl der Akademie Leopoldina vergeben.

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Leopoldina

Julia Klabuhn

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