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Press Release | Wednesday, 1 August 2007

Symposium des SFB 617 und der Leopoldina zu Mechanismen epithelialer Abwehr, 30.8. - 1.9.2007, Kiel

Epithelien, die die inneren und äußeren Oberflächen des Körpers auskleiden, sind permanent dem Angriff von Krankheitserregern ausgesetzt. Erstaunlicherweise kommt es aber nur sehr selten zu Infektionen.

Die Mechanismen der epithelialen Abwehr von Pathogenen werden während des internationalen Symposiums „Molecular Mechanisms of Epithelial Defense” (Molekulare Mechanismen der epithelialen Abwehr) vom 30. 8. bis 1. 9.2007 in Kiel beleuchtet. Das Symposium ist eine gemeinsame Tagung des Sonderforschungsbereiches (SFB) 617 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der an der Universität Kiel angesiedelt ist, und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.

Die Kieler Forschergruppe um das Leopoldina-Mitglied, zugleich Sprecher des SFB 617, Prof. Dr. Jens-Michael Schröder beschäftigt sich mit der Rolle des Epithels als möglichen Teil des angeborenen Immunsystems. Es wird vermutet, dass epitheliale Zellen aktiv antimikrobielle Peptide produzieren und dafür verantwortlich sind, dass von Körperoberflächen ausgehende Infektionen sehr selten sind. Von der Schröderschen Forschergruppe an der Klinik für Dermatologie der Universität Kiel wurden bereits antimikrobiell aktive Substanzen aus der Haut isoliert, die für die natürliche Resistenz der Haut gegen die allgegenwärtigen Colibakterien verantwortlich sind. Während des Symposiums werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Schweden und den USA über ihre Forschungsschwerpunkte referieren, angefangen von grundlegender Forschung zur Immunität am Modellsystem der wirbellosen Tiere bis zur Erforschung von Erkrankungen des Menschen. Beispielsweise wird bei der chronisch entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn ein Ausfall der antibakteriellen Abwehr des Darmepithels diskutiert. Abschließend werden neuartige Therapiestrategien basierend auf antiviralen und antibakteriellen Peptiden, die entsprechend den Bausteinen der natürlichen chemischen Barriere der menschlichen Haut synthetisiert werden, vorgestellt.

Die Themen des Symposiums:

  • Angeborene Immunität bei Wirbellosen (Innate Immunity in Non-Vertebrates), z. B. bei Süßwasserpolypen
  • Angeborene epitheliale Abwehrstrategien (Innate Epithelial Defense Strategies)
  • Wechselwirkungen zwischen Wirt und Mikrobe (Host-Microbe-Interaction)
  • Epitheliale Effektormoleküle bei der angeborenen protektiven Immunität (Epithelial Effector Molecules in Innate Protective Immunity)
  • Antimikrobielle Peptide als potentielle Therapeutika (Antimicrobial Peptides as Potential Therapeutics)

Initiator und Organisator des Symposiums ist Prof. Dr. Jens-Michael Schröder. Er ist seit 2004 Mitglied der Leopoldina-Sektion Innere Medizin und Dermatologie.

Veranstaltungsort ist der Vortragssaal der Kinderklinik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

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