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Neue ökonomische Anreize zur Entwicklung von antimikrobiellen Wirkstoffen

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In den vergangenen Jahrzehnten sind immer mehr bakterielle und pilzliche Krankheitserreger resistent gegen gegen antimikrobielle Wirkstoffe geworden. Gleichzeitig wurden in derselben Zeitspanne nur sehr wenige neue Antibiotikaklassen zur Marktreife gebracht. Dies stellt die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten vor immer größere Herausforderungen und ist mit großen ökonomischen Schäden verbunden.

Das Problem antimikrobieller Resistenzen wird national wie international seit einigen Jahren auf höchster politischer Ebene behandelt. Obwohl zahlreiche Initiativen – auch mit hochrangiger politischer und finanzieller Unterstützung – ergriffen wurden, zeichnet sich nach wie vor keine Lösung für die dringende Notwendigkeit ab, neue antimikrobielle Wirkstoffe für den Einsatz an Patientinnen und Patienten zu entwickeln. Im Gegenteil: viele Unternehmen haben diesen Markt verlassen.

Vor diesem Hintergrund widmet sich die multidisziplinäre Arbeitsgruppe insbesondere den ökonomischen Gründen, die einem Engagement in der antimikrobiellen Forschung und Entwicklung entgegenstehen. Ein Ziel der Arbeitsgruppe ist die Entwicklung von konkreten Lösungsansätzen für dieses globale Problem.

Leitfragen der Arbeitsgruppe sind:

  • Was sind Entwicklungshemmnisse für die Entwicklung neuer Antibiotika in Bezug auf beteiligte Personen, Systeme, Finanzierung, Institutionen oder Regulierung?
  • Welche tragfähigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen für ein stärkeres Engagement seitens der pharmazeutischen Industrie in der Forschung und Entwicklung geschaffen werden?
  • Welche neuartigen Geschäftsmodelle könnten die Forschung und Entwicklung im Bereich der antimikrobiellen Wirkstoffe fördern?
  • Wie können angesichts früherer Erfahrungen konkrete und praktikable Lösungen für die Problematik – zum Beispiel in Form von Erstattungsmodellen, Abonnement-Zahlungsmodellen oder anderen Pull-Anreizen – aussehen?
  • Welche Rolle sollte dem Staat und den öffentlichen Forschungseinrichtungen zukommen, und welchen Beitrag könnten Start-up Unternehmen leisten?
  • Wie könnten die internationale Zusammenarbeit intensiviert und internationale Finanzierungsmöglichkeiten effektiver gestaltet werden?

Die Arbeitsgruppe ist aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den relevanten Fächern zusammengesetzt (vor allem aus den Bereichen Ökonomie, Mikrobiologie und Medizin).

Sprecher der Arbeitsgruppe

Mitglieder der Arbeitsgruppe

  • Prof. Dr. Marylyn Addo, Sektion Infektiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Prof. Dr. Heike Brötz-Oesterhelt, Interfakultäres Institut für Mikrobiologie und Infektionsmedizin, Eberhard Karls Universität Tübingen
  • Prof. Dr. Christoph Dehio ML, Biozentrum der Universität Basel
  • Prof. Dr. Petra Gastmeier, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin
  • Prof. Dr. Dietmar Harhoff ML, Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbewerb, München
  • Prof. Dr. Jürgen Heesemann ML, Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, Universität München
  • Prof. Dr. Ulrike Holzgrabe, Institut für Pharmazie und Lebensmittelchemie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • Prof. Dr. Thomas Krieg ML, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, Universität zu Köln
  • Prof. Dr. Oliver Kurzai, Institut für Hygine und Mikrobiologie, Universität Würzburg
  • Prof. Dr. Thomas C. Mettenleiter ML, Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Greifswald - Insel Riems
  • Prof. Dr. Axel Ockenfels ML, Department of Economics, Universität zu Köln
  • Prof. Dr. Konrad Reinhart ML, Universitätsklinikum Jena und Charité -  Universitätsmedizin Berlin
  • Prof. Dr. Monika Schnitzer ML, Ludwig-Maximilians-Universität München, Volkswirtschaftliche Fakultät, Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung
  • Prof. Dr. Stefan Sieber, Lehrstuhl für Organische Chemie II, Technische Universität München
  • Prof. Dr. Norbert Suttorp ML, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • Prof. Dr. Achim Wambach, Präsident des ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
  • Prof. Dr. Lothar Wieler ML, Digital Health Cluster, Digital Global Public Health, Hasso-Plattner-Institut Potsdam

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