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Year of election: | 2021 |
Section: | Organismic and Evolutionary Biology |
City: | Würzburg |
Country: | Germany |
Forschungsschwerpunkte: Chronobiologie (Tages-, Jahres- und Monduhren), Neurobiologie, Neurogenetik, organismische Biologie
Charlotte Förster ist Professorin für Neurobiologie und Genetik. Sie hat sich durch wichtige Beiträge über circadiane innere Uhren ausgezeichnet, die eine Anpassung auf die zyklischen 24-stündigen Änderungen der Umwelt ermöglichen. Im Fokus liegen die Ergründung der Zusammenhänge für das richtige „Timing“, was Überleben und Fortpflanzung von Individuen und Artengemeinschaften sichert. Die Forschungsarbeiten von Charlotte Förster tragen entscheidende Erkenntnisse zu den Zusammenhängen von gesundheitlichen Problemen beim Menschen bei, wenn deren inneren Uhren außer Takt geraten sind.
Für ihre Forschung zu den neurobiologischen Funktionsweisen der circadianen Uhr im Gehirn dient die Taufliege Drosophila melanogaster als Forschungsobjekt. Dabei geht Charlotte Förster der Frage nach, welche Neurotransmitter und Neuropeptide einzelne Uhren-Neurone benutzen und wie diese Neurone miteinander kommunizieren. Besonderes Augenmerk richtet sie auf Zusammenhänge bei der Kontrolle von rhythmischem Verhalten wie Schlaf-Wach-Rhythmik und Zeitgeberzyklen, zum Beispiel Licht und Temperatur. Die Forschungsarbeiten von Försters Team liefern Erkenntnisse, wie Uhren-Neurone ihre rhythmischen Signale an nachgeschaltete Neurone oder hormonelle Zentren weitergeben.
Auch die Chronobiologie bei Tieren findet Charlottes Förster Interesse. So sollen ihre Arbeiten Aufschluss geben, wie Tiere ihre circadiane Uhr zur Messung der Tagesdauer nutzen, um sich auf den kommenden Winter vorzubereiten, und wie sich circadiane Uhren an nördliche Breitengrade angepasst haben. Die Erforschung annualer und lunarer Rhythmen bilden einen weiteren wichtigen Ansatz. Hier arbeitet Charlotte Förster am antarktischen Krill sowie am Fortpflanzungszyklus des Menschen.