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Nachricht | Mittwoch, 4. Juli 2018

Communicator-Preis für Antje Boetius

Communicator-Preis für Antje Boetius

Foto: Kerstin Rolfes - Alfred-Wegener-Institut

Die Meeresforscherin und Mikrobiologin Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven und Mitglied der Leopoldina, ist mit dem Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet worden. Sie erhält die Auszeichnung für ihr Engagement in der Vermittlung ihrer Tiefsee- und Polarforschung sowie Fragen des Wissenschaftssystems und der Wissenschaftskommunikation. Die Auszeichnung wurde ihr am 2. Juli 2018 in Bonn überreicht.

Antje Boetius erforscht Mikroorganismen, die Teile des Meeresbodens besiedeln und großen Einfluss auf das globale Klima haben. Sie wies auf dem Ozeangrund Mikroorganismen nach, die Methan veratmen, das in großen Mengen im Meeresgrund vorhanden ist. Dadurch sorgen sie dafür, dass nur ein Teil dieses Treibhausgases in die Atmosphäre gelangt, das 25 mal stärker wirkt als Kohlendioxid.

Die Preis-Jury betonte insbesondere Boetius' Selbstverständnis als Wissenschaftlerin, für die die Vermittlung von Forschungsarbeit und -erkenntnissen und ihr Engagement im Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammengehöre. Ihre Vermittlungsarbeit umfasst drei Schwerpunke: Das „Abenteuer Tiefsee”, zu dem sie 2011 ein Sachbuch verfasst hat, das Thema „Mensch und Ozean – Chancen und Risiken des globalen Wandels”, zu dem sie zahlreiche Vorträge hält, sowie die Karriere von Frauen in der Wissenschaft.

Boetius studierte Biologie in Hamburg und wurde 1996 an der Universität Bremen promoviert. Ab 1999 arbeitete sie am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen. 2001 trat sie eine Professur an der Jacobs-Universität Bremen an und forschte als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Alfred-Wegener-Institut. Seit 2009 ist Boetius Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen und leitet die Brückengruppe für Tiefseeökologie und -Technologie am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie. Seit 2017 leitet sie als Direktorin das Alfred-Wegener-Institut. 2014 wurde sie Vorsitzende des Lenkungsausschusses von Wissenschaft im Dialog (WiD). Als wissenschaftliche Beraterin fungiert Antje Boetius für das Wissenschaftsfilmfestival „Silbersalz”, das am vergangenen Wochenende erstmalig in Halle stattfand. Die Leopoldina wählte Antje Boetius 2009 in die Sektion Geowissenschaften.

Der Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbands wird von der DFG ausgeschrieben und ist mit 50.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die in herausragender Weise die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit und ihres Fachs in die Medien und die nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit vermitteln. Antje Boetius ist das siebente Mitglied der Leopoldina, das mit dieser Auszeichnung geehrt wird.