Prof. Dr. Bernhard Fleischer

Forschungsschwerpunkte: Immunabwehr, Lymphozyten, Superantigene, tropische Infektionserreger
Bernhard Fleischer ist ein deutscher Immunologe, Mikrobiologe und Tropenmediziner. Er war langjähriger Direktor des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, Gründer und Leiter des Nationalen Referenzzentrums für tropische Infektionserreger am Bernhard-Nocht-Institut sowie Direktor des Instituts für Immunologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Fleischers Forschungsschwerpunkte liegen in der zellulären Immunologie. Auf diesem Gebiet gelang ihm eine Reihe von grundlegenden Entdeckungen, so die Klonierung von T-Lymphozyten aus humanem Gewebe und die Beschreibung der sogenannten Superantigene.
Ihm gelang als Erstem die Klonierung von T-Lymphozyten aus menschlichem Gewebe. Diese Arbeiten wurden mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie ausgezeichnet. Es folgten die erste Demonstration der funktionellen Flexibilität von T-Lymphozyten und die erste Beschreibung eines humanen Eosinophilenkolonie-stimulierenden Faktors, später als Interleukin-5 bekannt; diese Arbeit wurden mit dem Arthus-Pappenheim-Preis der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie ausgezeichnet.
Auch der Analyse der Funktion und Spezifität von Lymphozyten bei Infektionen und Autoimmunerkrankungen widmete sich Fleischer ebenso wie der Beschreibung neuer Signalwege in T-Lymphozyten und der Immunantwort gegen tropische Parasiten.
Ein wichtiger Beitrag war zudem die Aufklärung des molekularen Wirkungsmechanismusses der sogenannten Superantigene, die Bernhard Fleischer als erster Wissenschaftler Ende der 1980er Jahre gelang. Diese Arbeiten wurden mit dem Hauptpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie, dem Wissenschaftspreis der GlaxoSmithKline-Stiftung und dem Aronson-Preis des Landes Berlin ausgezeichnet. Der Name „Superantigene“ beschreibt die Eigenschaft der Moleküle, wie Antigene eine Immunreaktion auszulösen. Dabei reichen schon wenige Moleküle aus, um eine „super“-starke Stimulation derjenigen weißen Blutzellen auszulösen, die für die erworbene Immunantwort zuständig sind, die sogenannten T-Lymphozyten oder kurz T-Zellen.