Prof. Dr. Christian Wirth

Forschungsschwerpunkte: Biodiversität und Ökosystemfunktionen, Störungsökologie, Dynamik von Zersetzungsprozessen, Naturwaldforschung
Christian Wirth ist ein deutscher Pflanzenökologe und Biodiversitätsforscher. Sein Fokus liegt auf den Konsequenzen natürlicher und anthropogener Änderungen der pflanzlichen Biodiversität für Ökosystemprozesse wie Kohlenstoffspeicherung, Wasserverbrauch und Energiehaushalt.
Das Interesse von Christian Wirth gilt in seiner frühen Forschung dem Kohlenstoffkreislauf und der Feuerökologie. Hier entwickelte er merkmalsbasierte Ansätze zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Biodiversität und Ökosystemfunktionen in Wald- und Wiesenökosystemen und damit auch die globale Datenbank „Plant Trait Database“ (TRY). Die im Jahr 2007 gegründete TRY-Datenbank sammelt morphologische, anatomische, biochemische, physiologische sowie phänologische Merkmale von Individuen oder ihren Organen bzw. Geweben. Sie wurde damit zu einem Schlüssel zum Verständnis und zur Vorhersage der Anpassung von Ökosystemen angesichts des Verlusts der biologischen Vielfalt und des globalen Wandels.
Derzeit forscht Christian Wirth vor allem zu Themen des Waldnaturschutzes, der Auen- und Kronendachökologie und des Einflusses des Klimawandels auf Biodiversität und Ökosystemleistungen von Wäldern. So untersucht er beispielsweise im Leipziger Auwald die Biodiversität und die Ökologie der Baumkronen in Mitteleuropa auf einem 40 Meter hohen Kran (Leipziger Auwaldkran).
Als Vorsitzender leitet Christian Wirth das nationale Biodiversitäts-Assessment, den „Faktencheck zum Erhalt der Artenvielfalt“ im Rahmen der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA). Dabei erstellen rund 140 Expertinnen und Experten im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Bildung eine umfassende Einschätzung und Bewertung der Biodiversität in Deutschland. Dies soll helfen, den Wissens- und Erfahrungsschatz aus der Wissenschaft zügig für Politik und Gesellschaft verfügbar zu machen.