Prof. Dr. Michael Lackner
- Fachbereich Kulturwissenschaften
- Ort Erlangen, Deutschland
- Wahljahr 2013
Forschung
Forschungsschwerpunkte: Geistesgeschichte Chinas, Konfuzianismus, Wissenschaftsgeschichte Chinas, Identitätsdiskurse, Wahr- und Weissagung im traditionellen China
Michael Lackner ist ein deutscher Sinologe. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Geistesgeschichte Chinas, insbesondere mit dem Konfuzianismus. Weitere Schwerpunkte sind Wahr- und Weissagung im traditionellen China, die chinesische Wissenschaftsgeschichte und Identitätsdiskurse.
Welches Selbstbild prägt China? Kann sich das Land überhaupt als Nationalstaat verstehen? – mit diesen Identitätsfragen des Vielvölkerstaates beschäftigt sich Michael Lackner vor allem. Dabei zeichnet er historische Gründungswege nach und fragt nach ihrer Bedeutung für das heutige China. Weitere Aspekte seiner Forschung sind die Rolle der chinesischen Traditionen und die Geschichtsschreibung. In China würden Traditionen „erfunden“, so Lackner, um einen höheren Grad an Zivilisiertheit zu erreichen. Kultur habe in diesem Fall einen pädagogischen Aspekt und sei ein Kompensationsphänomen zur Verdammung der über 2000-jährigen Kultur.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Michael Lackner ist der Konfuzianismus. Der chinesische Philosoph Konfuzius lebte vermutlich 551 bis 479 v. Chr. Sein Ideal war der moralisch einwandfreie Mensch, zentrales Thema bei Konfuzius ist die allumfassende Harmonie, die Ordnung der Welt.
Michael Lackner interessiert sich aber nicht nur für kulturelle Phänomene in China, sondern vergleicht diese auch mit Entwicklungen in anderen Teilen der Welt. Weltweit haben Menschen wohl schon immer versucht, mit verschiedenen Methoden Ereignisse in ihrem Leben vorherzusagen und zu beeinflussen. Die Palette reicht dabei vom Fengshui in China über Ritualmagie in Deutschland bis zu Vodun in Westafrika. Das Team von Micheal Lackner untersucht in diesem Zusammenhang, was diese Rituale und Lebensanschauungen gemeinsam haben. So soll eine Kulturtheorie der Esoterik entstehen, mit deren Hilfe sich erklären lässt, warum solche Praktiken bis heute erfolgreich sind.
Michael Lackner ist ein deutscher Sinologe. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit der Geistesgeschichte Chinas, insbesondere mit dem Konfuzianismus. Weitere Schwerpunkte sind Wahr- und Weissagung im traditionellen China, die chinesische Wissenschaftsgeschichte und Identitätsdiskurse.
Welches Selbstbild prägt China? Kann sich das Land überhaupt als Nationalstaat verstehen? – mit diesen Identitätsfragen des Vielvölkerstaates beschäftigt sich Michael Lackner vor allem. Dabei zeichnet er historische Gründungswege nach und fragt nach ihrer Bedeutung für das heutige China. Weitere Aspekte seiner Forschung sind die Rolle der chinesischen Traditionen und die Geschichtsschreibung. In China würden Traditionen „erfunden“, so Lackner, um einen höheren Grad an Zivilisiertheit zu erreichen. Kultur habe in diesem Fall einen pädagogischen Aspekt und sei ein Kompensationsphänomen zur Verdammung der über 2000-jährigen Kultur.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Michael Lackner ist der Konfuzianismus. Der chinesische Philosoph Konfuzius lebte vermutlich 551 bis 479 v. Chr. Sein Ideal war der moralisch einwandfreie Mensch, zentrales Thema bei Konfuzius ist die allumfassende Harmonie, die Ordnung der Welt.
Michael Lackner interessiert sich aber nicht nur für kulturelle Phänomene in China, sondern vergleicht diese auch mit Entwicklungen in anderen Teilen der Welt. Weltweit haben Menschen wohl schon immer versucht, mit verschiedenen Methoden Ereignisse in ihrem Leben vorherzusagen und zu beeinflussen. Die Palette reicht dabei vom Fengshui in China über Ritualmagie in Deutschland bis zu Vodun in Westafrika. Das Team von Micheal Lackner untersucht in diesem Zusammenhang, was diese Rituale und Lebensanschauungen gemeinsam haben. So soll eine Kulturtheorie der Esoterik entstehen, mit deren Hilfe sich erklären lässt, warum solche Praktiken bis heute erfolgreich sind.
Werdegang
- seit 2021 Senior Professor, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
- 2018 Gastwissenschaftler, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
- 2018 Gastprofessor, Academia Sinica, Taipeh, Taiwan
- 2016-2017 Distinguished Professor, Open University of Hong Kong, Hongkong, China
- 2012 Gastprofessor, China Studies Centre, University of Sydney, Sydney, Australien
- 2011, 2012 Gastwissenschaftler, Institute for Advanced Studies, Freiburg (FRIAS)
- 2008 Gastprofessor, Institute for Advanced Studies in the Humanities and Social Sciences, National Taiwan University, Taipeh, Taiwan
- 2006 Gastprofessor, Kansai University, Osaka, Japan
- 2005 Gastprofessor, Fudan University, Shanghai, China
- 2000-2021 Professor für Sinologie, FAU
- 1999-2000 Professor für Sinologie, Universität Genf, Genf, Schweiz
- 1996, 1997 Gastprofessor, École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris, Frankreich
- 1994-1999 Gastprofessor, Technische Universität (TU) Berlin
- 1994-1999 Professor für Sinologie, Georg-August-Universität Göttingen
- 1992-1994 Gastprofessor, Universität Genf, Genf, Schweiz
- 1992 Gastprofessor (Directeur d’études associé), Maison des Sciences de l’Homme, Paris, Frankreich
- 1990 Habilitation, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
- 1988-1990 Programmbeauftragter, VolkswagenStiftung, Hannover
- 1984-1988 Forschungsstipendiat und Lehrassistent, Institut für Fernöstliche Kulturen, LMU
- 1979-1983 Bibliothekar, Fernöstliche Sammlung, Bayerische Staatsbibliothek, München
- 1983 Promotion zum Dr. phil., LMU
- 1974-1983 Wissenschaftlicher Assistent, Hochschule der Bundeswehr, München
- 1973-1979 Studium der Sinologie, Philosophie, Politikwissenschaften und Ethnologie, Universität Heidelberg sowie LMU
Funktionen
- seit 2013 Vorsitzender, Wissenschaftlicher Beirat, Interdisziplinäres Zentrum für Ostasienstudien (IZO), Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
- seit 2013 Mitglied, External Review Panel, Institute for Advanced Study, Princeton, USA
- seit 2013 Mitglied, Beirat „The International Position of German Humanities“, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
- 2013-2018 Prodekan für Internationalisierung, FAU
- 2013-2015 Mitglied, Senat, FAU
- 2005-2010 Vertrauensdozent, DFG, FAU
- 2001-2006 Mitglied, Kommission „Regionalwissenschaften“, Wissenschaftsrat
- seit 2001 Mitglied, Forschungskomitee „Regionalwissenschaften Asien-Pazifik“, Erlangen
- 1997-1999 Mitglied, Fakultätsrat, Georg-August-Universität Göttingen
- 1996-1999 Mitglied, Fakultätskomitee für Habilitationen, Georg-August-Universität Göttingen
- 1996-1998 Mitglied, Vorstand, Institut für Asienstudien, Hamburg
- 1998-2003 Mitglied, Expertengremium für Austauschprogramme mit China, Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
- 1999-2001 Mitglied, Stiftungsrat, Werner Reimers Stiftung, Bad Homburg v. d. Höhe
- 1990-1992 Mitglied, Auswahlkomitee, VolkswagenStiftung, Hannover
- Herausgeber, Prognostication in History und International Journal of Divination and Prognostication
- Co-Editor, Neue China Studien und Poetica
- Mitglied, Editorial Board, International Sinology, Geschichte der Germanistik sowie Conceptual History and Chinese Linguistics
Projekte
- seit 2022 Sprecher, Kollegforschungsgruppe (KFG) 17 „Alternative Rationalitäten und esoterische Praktiken in globaler Perspektive“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- 2012-2016 Graduiertenkolleg (GRK) 1718 „Präsenz und implizites Wissen“, DFG
- 2010-2017 Antragsteller, Teilprojekt „Sakralisierung einer Gottheit im Spannungsfeld von Volksreligion und offiziellem Kult. Das Beispiel Jinlong Si Dawang“, Forschungsgruppe (FOR) 1533, DFG
- 2010-2014 Antragsteller, Projekt „Der Bibliophile Qi Chenghan (1565 - 1628): Buchkonsum und Kommerzialisierung im Spät-Mingzeitlichen China“, DFG
- 2009 International Consortium for Research in the Humanities „Fate, Freedom and Prognostication. Strategies for Coping with the Future in East Asia and Europe (IKGF)”, BMBF
- 2006-2007 Verantwortlicher Direktor, GRK 706 „Kulturhermeneutik im Zeichen von Differenz und Transdifferenz“, DFG
- 2005-2007 Projekt „Topik und Tradition“, DFG
- 2003-2006 Projekt „Conflicting Views of a Common Past: Recent Interpretations of National and Regional History in China, Taiwan, Japan, and Korea”, VolkswagenStiftung, Hannover
- 2003-2004 Projekt „The Formation of Modern Academic Disciplines in China”, DAAD
- 2001-2003 Projekt „International Quality Network: Exchanges of Knowledge Between China and the Occident – Historical and Philosophical Perspectives”, DAAD
- 2001-2003 Projekt „The Early Phase of Foreign Language Teaching in China”, Fritz Thyssen Stiftung, Köln
- 1999-2008 GRK 516 „Kulturtransfer im europäischen Mittelalter“, DFG
- 1998-2001 Antragsteller, Projekt „Bibliographie chinesischer Dichtung in deutschsprachigen Anthologien“, DFG
- 1997-2001 Leiter, Teilprojekt „Grenzziehungen der Literaturen: Religion und Mythologie als Imaginationsraum nationaler Identifikation und internationaler Diversifikation“, Sonderforschungsbereich (SFB) 529, DFG
- 1996-2001 Projekt „Studies in the Formation of Modern Chinese Scientific Terminologies”, VolkswagenStiftung, Hannover
- 1996-2000 Projekt „The International Character of National Literatures”, DFG
- 1994-1996 Projekt „The Use of Diagrams in Representations of Chinese Philosophy”, VolkswagenStiftung, Hannover
- 1993-1994 Projekt „Bibliography of Western Works on Laozi”, DFG
- 1993-1994 Projekt „Chinese Origins of Western Science?”, Fritz Thyssen Stiftung, Köln
- 1984-1988 Projekt „Sino-German Cross-cultural Transfer”, DFG
Auszeichungen und Mitgliedschaften
- 2024 Visiting Scholar of the Year, Institute of History and Philology, Academia Sinica, Taipeh, Taiwan
- 2021 Special Book Award of China, State Press and Publication Administration, Volksrepublik China
- 2019 Honorary University Fellowship, Open University of Hong Kong, Hongkong, China
- 2017 Chaire d’État, Collège de France, Paris, Frankreich
- 2017 Tsungming Tu Award, Ministry of Science and Technology, Taiwan
- 2016 Fellow, Swedish Collegium for Advanced Study, Uppsala, Schweden
- 2014 Guanghua Eminent Scholars Award, Fudan University, Shanghai, China
- seit 2013 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
- 1991-1992 Fellow, Wissenschaftskolleg zu Berlin
- 1990-1991 Forschungsstipendium, Maison des Sciences de l’Homme, Paris, Frankreich