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  • Fachbereich Mikrobiologie und Immunologie
  • Ort Bremen, Deutschland
  • Wahljahr 2007

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Meeresforschung, Mikroorganismen, Ökologie, Genomforschung, Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung (FISH), Biodiversität, Taxonomie
Rudolf Amann ist Mikrobiologe und erforscht die Vielfalt und Ökologie von Mikroorganismen in marinen Lebensräumen. Dafür entwickelte er molekulare Techniken, mit denen Bakterien und Archaeen identifiziert und quantifiziert werden können. Seine Verfahren, für die er Gen-Sonden nutzt, haben zur Entdeckung neuer, bisher nicht kultivierter Arten von Mikroorganismen beigetragen. Außerdem untersucht er die Rolle von Mikroorganismen in globalen biogeochemischen Kreisläufen.
Mikroorganismen haben im Meer eine wichtige Funktion: Sie bauen Abfallprodukte ab und wandeln chemische Verbindungen um. Rudolf Amann erforscht Bakterien und Archaeen in unterschiedlichen marinen Lebensräumen, so zum Beispiel im Sediment des Meeresbodens und im Oberflächenwasser. Ihn interessieren die Prozesse, wie der Schwefel- und Methankreislauf, aber auch die Wechselwirkung von Algen (Phytoplankton und Bacterioplankton) und Bakterien.
Amann entwickelte ein Nachweisverfahren, mit dem die bakterielle Zusammensetzung von Umweltproben bestimmt werden kann – die so genannte Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung (FISH). Dieses Verfahren identifiziert Mikroorganismen anhand der Sequenz ihrer ribosomalen RNA. Speziell gefärbte Nukleinsäure-Sonden binden nur an Bakterien mit einer bestimmten RNA. Diese Bakterien lassen sich dann unter dem Mikroskop identifizieren und zählen. Durch dieses Verfahren konnte er neue Bakterien und Archaeen identifizieren.
Als Forscher auf dem Gebiet der Biodiversität setzt sich Rudolf Amann außerdem für eine integrative Taxonomie ein, die eine Brücke zu anderen Disziplinen schlägt. Die Taxonomie identifiziert, beschreibt und klassifiziert Lebewesen. Sie ist aber auch für die Landwirtschaft, Medizin oder Lebensmittelindustrie von Bedeutung. So kann zum Beispiel die Bestimmung von Mikroorganismen, die in der Lebensmittelherstellung zum Einsatz kommen, zu einer höheren Lebensmittelsicherheit beitragen. Amann fordert einen multidisziplinären Ansatz, um Zusammenhänge zwischen Genen, Organismen und Ökosystemen besser verstehen und einordnen zu können.

  • seit 2019 Geschäftsführender Direktor am Max-Planck-Institut für Marine Biologie Bremen
  • seit 2002 Sprecher der Internationalen Max-Planck-Forschungsschule für Marine Mikrobiologie MarMic
  • seit 2001 Direktor am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Leiter der Abteilung Molekulare Ökologie, Bremen
  • seit 2001 Professor für Molekulare Ökologie an der Universität Bremen
  • seit 1997 Forschung am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen
  • 1997-2001 Leiter der unabhängigen Nachwuchsgruppe „Molekulare Ökologie“ am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie, Bremen
  • 1995 Habilitation an der Technischen Universität (TU) München
  • 1990-1996 Assistent am Lehrstuhl für Mikrobiologie, TU München
  • 1988-1989 Postdoc, Department of Veterinary Pathobiology & Microbiology, University of Illinois, USA
  • 1988 Promotion
  • 1986-1988 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Mikrobiologie, TU München
  • 1980-1986 Studium der Biologie und Chemie an der TU München

  • 2014-2017 Vorsitzender der Biologisch-Medizinischen-Sektion (BMS) der Max-Planck-Gesellschaft
  • 2013-2014 Vorsitzender des BMS-Komitees „Perspektiven der Forschung“
  • seit 2012 Mitglied des Board der International Society for Microbial Ecology (ISME)
  • 2012-2014 Sprecher der Leopoldina-Arbeitsgruppe „Herausforderungen und Chancen der integrativen Taxonomie“
  • seit 2008 European Research Council (ERC), Mitglied von Panel LS8 „Evolutionary, Population and Environmental biology”
  • Gutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG); National Science Foundation (NSF), USA; Natural Environment Research Council (NERC), UK
  • Herausgeber des Journals Systematic and Applied Microbiology, Mitglied des Editorial Boards von Environmental Microbiology

  • 2008-2011 BMBF-Projekt „MIMAS“
  • 2007-2018 Beteiligter Wissenschaftler im DFG Exzellenzcluster EXC 309: „Der Ozean im Erdsystem – MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften“
  • 2004-2008 DFG-Projekt „Methankreislauf im Watt“
  • 2004-2006 DFG-Projekt „Metagenomic studies of the diversity and function of chemosynthetic microbial communities at oceanic spreading zones“
  • 2000-2003 DFG-Projekt „Weiterentwicklung der Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung (FISH) und der Durchflusszytometrie als methodische Grundlage für molekularbiologische Untersuchungen von Wechselwirkungen in der mikrobiellen Ökologie“

  • seit 2010 Mitglied der European Academy for Microbiology
  • seit 2009 Mitglied der European Academy of Microbiology (EAM), Göteborg, Schweden
  • seit 2007 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2004 Bergey’s Award, Bergey’s Manual Trust, USA
  • 1998 Dozenten-Preis des Fonds der chemischen Industrie
  • 1996 Preis für Biologie der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
  • 1995 Körber-Preis für die europäische Wissenschaft, Körber-Stiftung
  • 1991 Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM)
  • 1988 Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft

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