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Christiane Nüsslein-Volhard erhält ERC Advanced Grant

Die Entwicklungsbiologin Christiane Nüsslein-Volhard, Nobelpreisträgerin des Jahres 1995 und Leopoldina-Mitglied, erhält einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats. Über einen Zeitraum von fünf Jahren stehen ihr nun 2,2 Millionen Euro für ihre Forschungen am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen zur Verfügung.

Christiane Nüsslein-Volhard forscht zur genetischen Kontrolle der Entwicklung bei Tieren, insbesondere an der Fruchtfliege Drosophila melanogaster und am Zebrafisch. Dabei interessiert sie sich vor allem für die Mechanismen der Musterbildung, beispielsweise der Farbmuster bei Fischen. Für ihre Forschungen über die genetische Kontrolle der frühen Embryonalentwicklung erhielt sie 1995 – gemeinsam mit Edward B. Lewis und Eric F. Wieschaus – den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.

Nüsslein-Volhard studierte Biologie, Physik und Chemie in Frankfurt, wurde 1973 in Tübingen im Fach Biologie promoviert und forschte zunächst u.a. als Gruppenleiterin am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Heidelberg. Von 1985 bis 2014 war sie Direktorin der Abteilung Genetik am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen und seit 1991 Honorarprofessorin an der Universität Tübingen. Seit 2014 leitet sie eine Arbeitsgruppe am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie. Sie ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Akademien sowie des Ordens „Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste“, als dessen Kanzlerin sie seit 2013 fungiert. Christiane Nüsslein-Volhard ist seit 1991 Mitglied der Leopoldina in der Sektion Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie.

Der Europäische Forschungsrat (ERC) vergibt Advanced Grants, um die Arbeit herausragender Forscher besonders zu fördern. Dabei liegt der Fokus auf unkonventionellen und risikoreichen Forschungsvorhaben. Christiane Nüsslein-Volhard war selbst bis 2012 Mitglied des Scientific Council des ERC.