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Wahljahr: | 2002 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Mülheim |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Katalyse, Naturstoffsynthese, Alkenmetathese, Alkinmetathese, Entwicklung von umweltfreundlichen Katalysatoren
Alois Fürstner ist Chemiker und arbeitet im Grenzbereich zwischen metallorganischer Chemie, homogener Katalyse und Naturstoffsynthese. Seine Forschung trägt zur Entwicklung neuer, maßgeschneiderter Katalysatoren bei. Damit lassen sich Naturstoffe effizient synthetisieren und Biomasse in Treibstoffe umwandeln.
Katalysatoren sind an fast allen biochemischen Reaktionen beteiligt. Sie reduzieren als Element oder als chemische Verbindung die Aktivierungsenergie und beschleunigen dadurch die Reaktion. Alois Fürstner und seine Arbeitsgruppe sind Pioniere auf dem Gebiet der Pi-Säuren-Katalyse. Das Team hat neue Reaktionen entwickelt, die heute bei der Synthese von Naturstoffen eingesetzt werden (Pi-Bindungen mit Hilfe carbophiler Lewis-Säuren). Naturstoffe sind die wichtigsten Quellen für Medikamente wie Antibiotika oder Antitumor-Medikamente. Viele Naturstoffe werden von Organismen aber nur in kleinen Mengen gebildet. Um sie für Medikamente oder den Pflanzenschutz einsetzen zu können, müssen sie künstlich produziert werden.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Alois Fürstner ist die Alkenmetathese. Diese katalytische Reaktion spielt vor allem in der Petro- und Polymerchemie eine Rolle. Fürstner konnte das Potenzial bestimmter Alkyliden-Komplexe (Molybdän- bzw. Ruthenium-Alkyliden-Komplexe) für die Synthese mittlerer und großer Ringe nachweisen. Darauf aufbauend entwickelte er noch aktivere Katalysatoren (Rutheniumcarbene der „zweiten Generation“ mit NHC-Liganden). Mit seiner Gruppe hat er auch das Verfahren der Alkinmetathese optimiert, wodurch weitere neue Katalysatoren entstanden sind (Molybdännitrid-, Molybdänalkylidin-Komplexe mit Silanolat-Liganden).
Ein Anliegen von Alois Fürstner ist die Entwicklung umweltfreundlicher Katalysatoren, die auf möglichst ungiftigen und gut verfügbaren Übergangsmetallen basieren. Seine Forschung konzentriert sich dabei auf Katalysatoren auf Eisenbasis.
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