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Wahljahr: | 2003 |
Sektion: | Mikrobiologie und Immunologie |
Stadt: | Berlin |
Land: | Deutschland |
Andreas Radbruch ist seit 1996 Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Rheuma-Forschungszentrums Berlin (DRFZ). Sein wissenschaftliches Interesse gilt dem Verständnis des Immunsystems auf molekularer Ebene, insbesondere der Kontrolle von Immunreaktionen, dem immunologischen Gedächtnis und der Rolle des Immunsystems bei Krankheiten.
Seine Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass T-Lymphozyten durch Zytokinsignale in B-Lymphozyten ganz spezifische Neukombinationen von Antikörpergenen induzieren und so die Qualität einer Immunantwort kontrollieren. Welche Zytokine die T-Lymphozyten sezernieren, wird durch die Art des Antigens festgelegt. Die T-Lymphozyten entwickeln durch epigenetische Prägung ein Gedächtnis für die Expression dieser Zytokine.
Seine Arbeitsgruppe leistet wichtige Beiträge zum Verständnis der Induktion, Differenzierung und Prägung der Gedächtnis-T-Lymphozyten und ihrer Rolle bei chronischen Entzündungen. Insbesondere konnte er zeigen, dass unter der Kontrolle von T Lymphozyten sich aktivierte B-Lymphozyten zu Antikörper-sezernierenden Plasmazellen entwickeln, die als Gedächtniszellen im Knochenmark überleben können. Dieses neue Konzept der Gedächtnis-Plasmazellen wird die Entwicklung neuer Impfstrategien und Therapien von Antikörper-vermittelter Immunpathologie bei Infektion, Allergie und Autoimmunität wesentlich beeinflussen.
Methodisch ist seine Arbeit charakterisiert durch die Kombination moderner Mausgenetik mit der direkten Analyse von Zellen des Immunsystems von Mensch und Maus ex vivo. Technologien der Zytometrie und Zellsortierung wurden von ihm mitentwickelt, so die MACS-Technologie der magnetischen Zellsortierung.
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