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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2022 |
Sektion: | Gynäkologie und Pädiatrie |
Stadt: | Dresden |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Kinderheilkunde, Endokrinologie, Erkrankungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-(HPA-)-Achse, Nebenniere, Molekulargenetik seltener Erkrankungen
Angela Hübner ist eine deutsche Pädiaterin. In ihrem Fachgebiet, der Kinderendokrinologie, liegt ihr Hauptinteresse auf Erkrankungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-(HPA-)-Achse, auch Stressachse genannt. Es handelt sich hierbei um seltene Erkrankungen mit meist unspezifischen und schleichenden Symptomen. Angela Hübner verbindet Grundlagenforschung und klinische Wissenschaft in einem translationalen Ansatz. Ziel ihrer Arbeit ist es, die zugrundeliegende Pathophysiologie von Nebennierenerkrankungen zu verstehen, die Diagnostik zu verbessern und neuartige Therapiestrategien zu entwickeln.
Die Nebenniere ist ein zentrales Organ des Körpers, das Reaktionen auf akute und chronische Stressfaktoren koordiniert und dabei endokrine, neuronale, vaskuläre, metabolische und immunologische Signale integriert. Angela Hübner ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen im Bereich von Entwicklungsstörungen der Nebenniere, wie beispielsweise dem Triple-A-Syndrom. Hierbei handelt es sich um eine sehr seltene Multisystem-Krankheit, das Achalasie-, Addison-, Alakrimie-(AAA)-Syndrom. Angela Hübner und ihr Forschungsteam charakterisierten die genetischen Grundlagen dieser Krankheit und die spezifischen Funktionen des AAAS-Proteins (ALADIN) im Zellstoffwechsel. Die umfassenden Sammlungen von Patientendaten und -proben zählen zu den weltweit größten ihrer Art und sind notwendig, um den erforderlichen Fortschritt im Bereich der Nebennierenerkrankungen zu erreichen.
In weiteren Arbeiten beschäftigt sich Angela Hübner mit Modellsystemen zur Erprobung neuer Therapiestrategien für das Adrenogenitale Syndrom (AGS), einer genetisch bedingten Störung der Nebennierenfunktion, die mit einer Nebenniereninsuffizienz, einem Überschuss virilisierender Hormone und verschiedenen Komorbiditäten einhergeht. In ihrer Arbeitsgruppe entstanden die ersten lebensfähigen Knockin-Mausmodelle, mit denen sie neue Therapien für diese Krankheit erproben will.
Angela Hübner engagiert sich außerdem als Sprecherin zweier Clinician Scientist-Programme für die Weiterbildung klinischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit seltenen endokrinen Erkrankungen verbessern können. Ziel ihrer gesamten Arbeit ist es, die Erkennung und Diagnostik dieser seltenen Erkrankungen zu verbessern und neue Therapieansätze zu entwickeln.
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