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Foto: Michelle Stolte
Wahljahr: | 2014 |
Sektion: | Kulturwissenschaften |
Stadt: | Berlin |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Linguistik, Grammatiktheorie, Linguistische Modelle, Nominalphrasen, Mehrsprachigkeit, Sprachtheorien
Artemis Alexiadou ist Linguistin. Ihr Forschungsfeld ist die moderne Grammatiktheorie, insbesondere die Modellbildung für linguistische Strukturen. Sie beschäftigt sich mit dem Verhältnis der Eigenschaften von Nomina und Verben. Durch ihre Arbeit können Modelle und Theorien zum menschlichen Sprachverständnis weiterentwickelt werden.
Artemis Alexiadou erforscht den Aufbau von Sprachen. Sie untersucht deren Grammatik und identifiziert die Regeln, nach denen Wörter gebildet und Sätze gebaut werden. In einem nächsten Schritt analysiert und vergleicht sie mithilfe von Modellen verschiedene Sprachen. Welche Regeln und Gesetze sind in allen Sprachen gleich? Wo gibt es Unterschiede? Durch Analysen der Wortstellung konnte sie in sehr unterschiedlichen Sprachen bislang unbekannte gemeinsame Muster aufdecken. Sie untersucht aber auch Nominalphrasen – abgeschlossene, syntaktische Einheiten, deren Kern ein Nomen ist. Hier deckte sie auf, dass eine bestimmte Art der Wortbildung sowohl im Englischen als auch in Eskimosprachen vorkommt, obwohl diese Sprachen nicht miteinander verwandt sind.
In einem zweiten großen Forschungsgebiet sammelt Alexiadou grundlegende empirische Erkenntnisse über die Syntax von Einzelsprachen. Dabei erkannte sie in vielen sehr unterschiedlichen Sprachen neue Muster und Netzwerke von Phänomenen, die das wissenschaftliche Verständnis über das Funktionieren von Sprache prägen.
In jüngster Zeit forscht Artemis Alexiadou zum Thema des bi- und multilingualen Spracherwerbs und Sprachgebrauchs. Hier fragt sie danach, ob mehrsprachig aufgewachsene Menschen tatsächlich bessere kognitive Fähigkeiten besitzen als andere. Ihre Erkenntnisse sollen in Modelle und Theorien einfließen, sie könnten aber auch für Schulen und Ausbildungsstätten interessant sein. Für diese Untersuchungen setzt sie verstärkt experimentelle Methoden ein. Dadurch will sie linguistische Modelle überprüfen und neue Erkenntnisse über unser Verständnis von Sprache und Kognition gewinnen. Übergeordnetes Ziel ist die Entwicklung einer allgemeinen Theorie, die die Regeln und Gesetze der Struktur einer einzelnen Sprache, aber auch die allgemeinen Gesetze und Grundsätze für alle natürlichen Sprachen enthält.
In früheren Forschungsprojekten arbeiteten Alexiadou und ihr Team mit Computerlinguisten zusammen. Es ging dabei um die Optimierung von Suchanfragen und Übersetzungsprogrammen im Internet. In beiden Fällen muss sehr viel sprachliches Wissen in die Programmierung integriert werden. Wenn sprachliche Regeln bekannt und formuliert sind, können Programmierungen an die Muster angepasst werden. Dadurch werden Suchanfragen und Übersetzungen genauer und erfolgreicher.
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