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Wahljahr: | 2019 |
Sektion: | Pathologie und Rechtsmedizin |
Stadt: | Bern |
Land: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Neuroendokrine Tumoren, Genetik, epigenetische Modifikationen, Präzisionsmedizin
Aurel Perren ist Pathologe. Sein Forschungsschwerpunkt sind neuroendokrine Neoplasien (NEN), seltene Tumore im Magen-Darm-Trakt, der Bauchspeicheldrüse oder dem Bronchialsystem. Der Fokus liegt auf der Untersuchung menschlicher Tumoren zum Verständnis der Krankheitsentstehung und Progression. Ziel sind neue und personalisierte Therapien.
Die Forschungstätigkeit von Aurel Perren beinhaltet die histopathologische, molekulare, genetische und epigenetische Analyse von sporadischen und familiären neuroendokrinen Neoplasien. Die Tumore entwickeln sich aus Zellen des neuroendokrinen Systems. Mittels Primärzellkulturen untersucht er in einem personalisierten Ansatz das Ansprechen auf bekannte und mögliche neue Therapien.
Fast die Hälfte der hormonbildenden Pankreastumoren (pankreatische neuroendokrine Tumore, PanNET) zeigen einen Verlust der Gene DAXX oder ATRX. Aurel Perren konnte mit seiner Gruppe zeigen, dass dieser Verlust mit erhöhtem Metastase-Risiko einhergeht. Die DAXX/ATRX negativen Tumore zeigen eine charakteristische chromosomale Instabilität und einen Telomerase-unabhängigen Mechanismus der Telomerverlängerung (ALT).
Aurel Perren und sein Team untersucht die darunterliegenden Mechanismen dieses neuen Weges der Krebs-Entstehung mit verschiedenen Methoden: in-vivo an Maus-Modellen, in-vitro an Zellkulturen und ex-vivo an humanen Tumorproben. Im Fokus steht dabei die Rolle der epigenetischen Modifikation. Bisher ist es nicht möglich Therapien für PanNET auf der Grundlage eines molekularen Profils auszuwählen.
Die Gruppe von Aurel Perren konnte die Organoidkultur von pankreatischen neuroendokrinen Tumoren entwickeln, organähnliche Mikrostrukturen, die eine realistische Mikroanatomie vorweisen. Sie eignen sich besonders gut als Modellsystem von Krankheiten und zum Testen von Behandlungen. Die Wissenschaftler testen jetzt die Anwendung von PanNET Organoiden, um prognostizieren zu können, ob Patienten auf eine Therapie ansprechen und für die Identifikation von neuen epigenetischen Behandlungen. Zudem verfolgen sie das Ziel, spezifische molekulare Profile durch high throughput DNA Sequenzierung, DNA Methylierungs- und Genexpressionsanalyse zu identifizieren, mit denen sich das Therapieansprechen in vitro und im Patient vorhersagen lässt.
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