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Wahljahr: | 2003 |
Sektion: | Chirurgie, Orthopädie und Anästhesiologie |
Stadt: | Hannover |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Transplantationsmedizin, nachwachsende Organe (Tissue Engineering), implantierbare biologische Organe, Organe aus 3D-Druckern, induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen)
Axel Haverich ist Herzchirurg und Transplantationsmediziner. Schwerpunkte seiner Forschung sind Herz- und Lungenchirurgie sowie Lungentransplantationen und Geweberegenerationen. Für Patienten mit Herzfehlern hat er eine biologische Herzklappe hergestellt, die mit dem Patienten mitwächst. Er forscht an der Entwicklung weiterer nachwachsender Organe und an neuen Therapien für die Behandlung kardiovaskulärer und respiratorischer Erkrankungen.
Axel Haverich erforscht, wie die Selbstregeneration von Herz und Lunge für Therapien genutzt werden kann, und sucht biologischen Ersatz für kranke Organe. Eine nicht mehr funktionsfähige Lunge kann zum Beispiel momentan medizinisch nicht therapiert werden. Patienten mit einer endgradigen funktionellen Lungenerkrankung sind langfristig auf eine Lungentransplantation angewiesen. Da menschliche Spenderorgane knapp sind, erforscht Axel Haverich Alternativen zur Organtransplantation und entwickelt nachwachsende Organe (Tissue Engineering). Als Tissue Engineering wird die Methode der Gewebezüchtung bezeichnet. Dabei werden lebende Zellen eines Organismus außerhalb des Körpers angezüchtet und dann wieder implantiert.
2002 hat Axel Haverich erstmals Kindern eine mitwachsende Herzklappe implantiert. Dabei wird Herzgewebe von Organspendern mit Zellen der Patienten besiedelt und eingesetzt. Die Implantate werden zu normalen Herzklappen und wachsen mit. Um sich von Spendern unabhängig zu machen, forscht er auch an genveränderten Schweinen als Spendertieren.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Therapie von Organen außerhalb des Körpers. Im Bereich Lungenerkrankungen hat Haverich ein Transportsystem („Organ Care System“, OCS) entwickelt, mit dem Lungen von Organspendern länger transportiert werden können. In Zukunft könnten Lungen im OCS auch behandelt werden, Lungen von Krebspatienten könnten zum Beispiel außerhalb des Körpers bestrahlt und dann wieder implantiert werden. Außerdem arbeitet Axel Haverich an der Entwicklung einer implantierbaren Biohybridlunge. Diese soll die Funktion einer geschädigten Lunge vollständig übernehmen können. Eine Herausforderung dabei ist, dass die künstliche Lunge vom Körper auch angenommen wird. Haverich untersucht, wie bestimmte Zellen (Endothelzellen) auf den Kontakt mit künstlichen Oberflächen reagieren (Proliferation, Adhäsion), um die Zellbesiedlung zu optimieren.
In Forschungsprojekten analysiert Axel Haverich zudem die Rolle von Stammzellen für die Organregeneration und hat zur Weiterentwicklung der Technologie von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) beigetragen. Hierbei werden spezialisierte Körperzellen in embryonale pluripotente Zellen reprogrammiert. In jüngster Zeit forscht er auch an der Erzeugung neuer Organe per 3D-Drucker.
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