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Nobelpreis für Chemie
Wahljahr: | 2018 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Mülheim an der Ruhr |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Organokatalyse, Katalysekonzepte, Prolin-katalysierte intermolekulare Aldol-Reaktion, Asymmetrische Katalyse, Textilorganische Katalyse
Benjamin List ist Chemiker. Er hat das Gebiet der Organokatalyse mitbegründet und entwickelt darin neue Katalysekonzepte. Organokatalysatoren werden zum Beispiel in der Herstellung von Medikamenten eingesetzt. Ihr Vorteil ist, dass sie ohne teure Metallverbindungen auskommen, die oft gesundheits- und umweltschädlich sind.
Benjamin List hat die natürliche Aminosäure Prolin als effizienten Katalysator entdeckt (Prolin-katalysierte intermolekulare Aldol-Reaktion) und damit die Organokatalyse möglich gemacht. Damit konnten erstmals Naturstoffe und nicht Metalle als Katalysatoren in der Chemie eingesetzt werden. Bis dahin wurden fast ausschließlich metallhaltige Katalysatoren verwendet. Die organischen Katalysatoren sind jedoch leichter wiedergewinnbar und in der Regel weniger toxisch als Metallkatalysatoren. Sie tragen damit zu einer nachhaltigeren und ressourceneffizienteren Chemie bei, da fast 80 Prozent aller chemischen Erzeugnisse mithilfe von Katalysatoren hergestellt werden.
Mit seinem Team hat Benjamin List neue Prinzipien für die asymmetrische Katalyse (Asymmetric Counteranion-Directed Catalysis, ACDC) und die textilorganische Katalyse entdeckt. Bei der textilorganischen Katalyse werden lösliche organische Katalysatoren an textile Materialien angebunden. Das Prinzip könnte helfen, dort Wasser aufzubereiten, wo Menschen von der Wasserversorgung abgeschnitten sind.
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