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Wahljahr: | 2014 |
Sektion: | Mikrobiologie und Immunologie |
Stadt: | Paris |
Land: | Frankreich |
Forschungsschwerpunkte: Pathogenese von Infektionen mit Intrazellulären Bakterien
Carmen Buchrieser ist eine österreichische Biologin. Sie arbeitet auf dem Gebiet der Infektionsbiologie und Genetik pathogener Bakterien. Sie gilt als Spezialistin für Krankheitserreger wie Listerien, Yersinien oder Legionellen, die beim Menschen schwere Infektionskrankheiten hervorrufen können.
In den letzten Jahren liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeiten hauptsächlich auf der Erforschung der Erreger der Legionärskrankheit (Legionellose). Dabei untersucht und charakterisiert Carmen Buchrieser molekulare, genetische und zelluläre Ursachen einer Infektion des Menschen mit Legionellen. Die Legionärskrankheit ist eine gefürchtete Infektion, die mit einer schweren Lungenentzündung einhergehen kann. Ihr Verlauf kann vor allem bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sehr schwerwiegend bis tödlich sein. Carmen Buchrieser beschreibt auf molekularer und zellbiologischer Ebene die Funktionen, die bestimmte Bakterienproteine in der Wirtszelle ausüben, um diese zu verändern, damit die intrazelluläre Replikation der Legionellen ermöglicht wird. Sie hat das Konzept von „Molekularer Mimik“ für Proteine von Legionellen geprägt, die Wirtzellenproteine mimen und diese mit ihrer Hilfe zum Vorteil des Pathogens umprogrammieren.
Carmen Buchrieser war federführend in der Aufklärung und dem Vergleich des Genoms diverser Erregerstämme der Legionellose. Im Rahmen eines von ihr geleiteten Projekts wurden mehr als 200 Stämme des Erregers Legionella pneumophila untersucht. Dabei konnten drei Gene bestimmt werden, die erlauben, jene Legionella pneumophila zu identifizieren, die für über 80 Prozent der weltweit auftretenden Fälle von Legionellose verantwortlich sind. Diese Forschungsarbeit mündete in die Entwicklung eines Schnelltests zum Nachweis von Legionellen in der Umwelt und in Patientinnen und Patienten.
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