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Foto: Loredana da Rocca
Wahljahr: | 2020 |
Sektion: | Kulturwissenschaften |
Stadt: | Mainz |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Erinnerungspolitik, Kolonialismus - Dekolonisierung, Ethnizität und Nationalismus, Mittelklassen, Westafrika
Carola Lentz ist eine deutsche Ethnologin. Sie beschäftigt sich vor allem mit Fragen aus den Gebieten Erinnerungspolitik, Mittelklassen sowie Ethnizität und Nationalismus.
Ethnologie erforscht die Vielfalt menschlicher Lebensweisen in einer vergleichenden Perspektive, auch und besonders jenseits von Europa. Sie untersucht die sozialen, wirtschaftlichen, politischen und religiösen Organisationsformen sowie die Norm- und Wertsysteme, die menschliches Handeln motivieren, und erkundet zugleich, wie dieses Handeln Gesellschaft und Kultur modifiziert. Sie forscht lokal verdichtet und fragt, wie Menschen selbst die Welt und ihr eigenes Handeln im Alltag wahrnehmen, erklären und gestalten.
Im Forschungsschwerpunkt „Erinnerungspolitik“ fragt Carola Lentz nach den staatlichen, aber auch den zivilgesellschaftlichen und familiären Erinnerungspraktiken, vor allem in Afrika, mit denen die Kolonialgeschichte, die Dekolonisierung und die politische Geschichte seit der Unabhängigkeit thematisiert werden. Dabei interessieren sie besonders das Verhältnis von kommunikativem und kulturellem Gedächtnis, der Einfluss der sich verändernden Medien auf die Inhalte der Erinnerung und deren politische Formierung.
Im Forschungsschwerpunkt „Mittelklassen“ interessiert sich Carola Lentz für die Herausbildung einer neuen gesellschaftlichen Formation im globalen Süden. Dabei geht es nicht nur um die volatilen historisch-ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen die neuen Mittelklassen entstehen, sondern auch um ihr Selbstverständnis und ihre aktive Grenzziehungsarbeit. Zentral ist dabei auch die Frage, inwiefern sich diese Formation selbst als kollektiver Akteur versteht und politisch engagiert.
Im Schwerpunkt „Ethnizität und Nationalismus“ geht es um die historischen Verläufe und Herausforderungen der Herausbildung von Nationen in sich dekolonisierenden Gesellschaften, vor allem in Afrika. Die differenz- und praxistheoretisch inspirierte Forschung von Carola Lentz fragt, welche Vorstellungen von Nation in verschiedenen politischen Kontexten konstruiert und mobilisiert und wie dabei nationale und ethnisch-regionale Zugehörigkeiten in Beziehung gesetzt werden.
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