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Foto: FSU Jena

Prof. Dr.

Christina Brandt

Wahljahr: 2020
Sektion: Wissenschafts- und Medizingeschichte
Stadt: Jena
Land: Deutschland
CV Christina Brandt - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Geschichte der Biowissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert, Klonforschung und Reproduktionsforschung, Historische Epistemologie, Literatur und Wissenschaft

Christina Brandt ist Wissenschaftshistorikerin. Sie erforscht die historische Entstehung und Transformation von Wissen im kulturellen Kontext. Im Fokus steht dabei die Entwicklung der Lebenswissenschaften an der Schnittstelle von philosophischen Reflexionen und kulturell-gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Zu ihren Schwerpunkten gehören u.a. die Geschichte der Genetik und Molekularbiologie sowie die Geschichte der Entwicklungsbiologie und Klonforschung

Christina Brandt beschäftigt sich mit historischen, philosophischen und kulturellen Aspekten in der Entwicklung von Wissenschaften im 19. und 20. Jahrhundert. Sie erforscht die historischen Voraussetzungen für konzeptionelle Veränderungen in Wissenskonstellationen und fragt nach den sich wandelnden kulturellen Auseinandersetzungen mit Wissenschaften.

Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte ist die Entstehung von neuem Wissen und die Dynamik von Wissenspraktiken in den Biowissenschaften. In diesen Kontext fällt ihre Untersuchung zur Rolle von Metaphern für die experimentelle Forschung. Christina Brandt konnte darlegen, inwieweit die molekularbiologische Theoriebildung Mitte des 20. Jahrhunderts durch Metaphern der genetischen Information konstituiert wurde. Sie hat zudem die Geschichte des Klonens sowie die Konstitution und den Transfer des Klonbegriffs im Spannungsfeld von Biologie und Gesellschaft seit Beginn des 20. Jahrhunderts erforscht.

In einem aktuellen Projekt geht Christina Brandt den Zukunftskonzepten der Lebenswissenschaften zwischen 1950 und 1980 nach. In dieser Zeit haben Entwicklungen in der Gen- und Reproduktionsforschung die Biowissenschaften grundlegend verändert. Hier untersucht Christina Brandt die unterschiedlichen Zukunftsvisionen und die gesellschaftlichen Haltungen zu den neuen Techniken im zeithistorischen Kontext.

Weitere Arbeitsschwerpunkte von Christina Brandt liegen im Bereich von Literatur und Wissenschaft (so zum Beispiel zur Darstellung von Wissenschaft in Literatur und zur Rolle von Narrationen in den Wissenschaften) in der Historischen Epistemologie und in der Biologiegeschichte des späten 19. Jahrhunderts. Aktuell forscht Christina Brandt hier insbesondere zur Rolle des Zoologen Ernst Haeckel (1834-1919), der zu Lebzeiten großen Einfluss auf Biologie und Gesellschaft hatte, mit seinen Vorstellungen zu vermeintlichen „Menschenrassen“ aber auch maßgeblich zum Sozialdarwinismus in Deutschland beitrug.

Werdegang

  • seit 2019 Professorin für Geschichte und Philosophie der Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Lebenswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Leiterin des Ernst-Haeckel-Hauses
  • 2010-2019 Professorin für Geschichte der Lebenswissenschaften und Philosophische Anthropologie am Institut für Philosophie I der Ruhr-Universität Bochum
  • 2013 Visiting Scholar, History and Philosophy of Science Department, Cambridge University, UK
  • 2009/2010 Maria-Goeppert-Mayer Gastprofessur für Frauen- und Geschlechterforschung, TU Braunschweig
  • 2009 Lehraufenthalt an der Indiana University, Bloomington, USA
  • 2006-2010 Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin (im Rahmen des W2-Sonderprogramms zur „Förderung hervorragender Wissenschaftlerinnen in der Max-Planck-Gesellschaft“)
  • 2003-2006 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin (gefördert durch die DFG)
  • 2001-2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZFL), Berlin
  • 2002 Promotion an der TU Braunschweig
  • 1996-2000 Doktorandin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
  • 1996 Erstes Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien, Georg-August-Universität Göttingen
  • 1988-1996 Studium der Biologie und Germanistik an der Georg-August-Universität Göttingen

Funktionen

  • seit 2023 Senatorin der Sektion „Wissenschafts- und Medizingeschichte“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2014-2018 Mitglied im Deutschen Nationalkomitee der International Union of the History and Philosophy of Science, Division of History of Science and Technology (IUHPS-DHST)
  • 2009-2017 Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik (DGGMNT)

Projekte

  • 2018-2021 DFG-Projekt „Konkurrenz um Deutungshoheit in kooperativen Gremien: Bioethische Debatten und politische Regulierung der Lebenswissenschaften (1980er Jahre)“, Teilprojekt zur FOR 2553: „Kooperation und Konkurrenz in der Wissenschaft“
  • 2010-2016 Interdisziplinäre Mercator Forschergruppe „Räume anthropologischen Wissens: Produktion und Transfer“, Ruhr-Universität Bochum, gefördert durch die Stiftung Mercator
  • 2009-2013 DFG-Projekt „Ökonomien der Reproduktion. Interdisziplinäres Netzwerk zur Geschichte und Gegenwart menschlicher Fortpflanzung 1750-2010“
  • 2006-2010 Projekt „A Cultural History of Heredity” (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin und ESRC Centre for Genomics in Society, University of Exeter, UK)
  • 2003-2008 DFG-Projekt „Diskursgeschichte der Klonierung. Zur Entwicklung biowissenschaftlicher Forschung in Deutschland 1950 bis 2000 im internationalen Vergleich“

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • seit 2020 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2006 Dalberg-Preis für transdisziplinäre Nachwuchsforschung der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt
  • 2005 Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik (für das Buch „Metapher und Experiment“)

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