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Wahljahr: | 2019 |
Sektion: | Informationswissenschaften |
Stadt: | Bochum |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: angewandte Kryptografie, Hardware-Sicherheit, Sicherheit für das Internet der Dinge, menschliche Aspekte in der IT-Sicherheit, Sicherheit in eingebetteten Systemen
Christof Paar ist Informationswissenschaftler und beschäftigt sich mit den Ingenieuraspekten der modernen Cybersicherheit. Seine Forschungen reichen von Schutzmaßnahmen gegen bösartige Manipulation von Computer-Hardware über die Absicherung von Geräten, die zum Internet der Dinge (IoT) gehören (bspw. Smartphones, Autos oder medizinische Implantate) bis hin zum Verstehen von Kognitionsvorgängen bei Angreifern.
Unsere moderne Lebenswelt ist bestimmt von vernetzten Geräten. Wir sind von einer Vielzahl von cyber-physikalischen Systemen (CPS) umgeben, wie z. B. elektronischen Ticket- und Bezahlsystemen, Mautsystemen oder Smart Homes. Damit ist die IT-Sicherheit zu einer zentralen gesellschaftlichen Frage geworden. Christof Paar erforscht Sicherheitslücken in diesen Systemen und entwickelt neue Sicherheitslösungen.
Ein Arbeitsschwerpunkt ist der Schutz vor Hardware-Trojanern. Diese bösartigen Manipulationen auf der untersten Hardware-Ebene werden insbesondere von staatlichen Angreifern vorgenommen. Sie sind eine ernsthafte Gefahr für die digitale Gesellschaft. Das zeigen auch Diskussionen über die Vertrauenswürdigkeit von Hardware ausländischer Hersteller. Christof Paar identifiziert Angriffspotenziale und entwickelt Gegenmaßnahmen.
Des Weiteren beschäftigt sich Paar mit Methoden der so genannten Physical-layer Security. Hierbei werden Eigenschaften des Übertragungskanals genutzt, um neue Sicherheitsprimitive umzusetzen, bspw. die digitale Charakterisierung physischer Umgebungen. Damit lassen sich neue Sicherheitslösungen realisieren, wie die sichere Überwachung von Server-Räumen oder Bankautomaten. Solche Techniken sind eine deutliche Erweiterung der bisher rein algorithmischen Datensicherheit.
Christof Paar analysiert in seiner Forschung auch kognitive Prozesse von Angreifern. Das Ziel ist es, dass Regeln für Systeme abgeleitet werden, die eine hohe Resistenz gegenüber Cyberangriffen haben. Hier setzt Paar auf eine enge Kooperation zwischen Sicherheitsingenieuren und Kognitionspsychologen.
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