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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2014 |
Sektion: | Chemie |
Stadt: | Zürich |
Land: | Schweiz |
Forschungsschwerpunkte: Anorganische Massenspektrometrie, Festkörperanalyse, Spurenelement- und Isotopenanalytik, Laser Ablation System
Detlef Günther ist Chemiker mit Schwerpunkt analytische Chemie. Er forscht auf dem Gebiet der anorganischen Massenspektrometrie. Detlef Günther hat das Gebiet der „Laserablation mit induktiv gekoppelter Plasma-Massenspektrometrie” (LA-ICPMS) mittels Excimerlasern mitentwickelt. Die LA-ICPMS ist heute eine der wichtigsten Methoden für die Spurenelement- und Isotopenanalytik.
Detlef Günther entwickelt analytische Methoden, um Spurenelemente oder Isotopenverhältnisse in verschiedensten Stoffen (gasförmig, flüssig, fest) besser und präziser nachweisen zu können. Die Substanzen lassen sich auch mit modernsten Analysemethoden nur schwer untersuchen. Detlef Günther hat eine Methode mitentwickelt, mit der man den kleinen Teilchen auf die Spur kommt. Weil er die Analyse von Flüssigkeitseinschlüssen in Quarzen verbessern wollte, konstruierte er eine Laser-Mikroskop-Kopplung. Er baute zwei Mikroskope zu einem neuen zusammen. Mithilfe dieser Apparatur konnte er mit einem Laserstrahl feinste Löcher in Quarze bohren und so erstmals die chemischen Elemente von Mikroeinschlüssen quantifizieren. Heute wird das „Laser Ablation System“ weltweit zur Festkörperanalyse eingesetzt. Dabei wird eine Oberfläche mit gepulster Laserstrahlung beschossen und dadurch winzigste Materialmengen abgetragen. Die Methode wird bei Qualitätskontrollen von Materialien eingesetzt, zur Rekonstruktion von Klimaereignissen, aber auch zum Abtragen von Gewebe in der Medizin.
LA-ICPMS steht für „Laser Ablation Inductively coupled plasma mass spectrometry“ (Laserablation-induktiv-gekoppelte-Plasma-Massenspektrometrie). Die Methode kommt vor allem bei der mikrochemischen (in situ) Analyse von Spurenelementkonzentrationen und Isotopenverhältnissen in festen Materialien zum Einsatz. Die abgetragenen Mikropartikel werden mithilfe eines Trägergases (Argon) in ein Massenspektrometer transportiert und dort analysiert. Durch die von Detlef Günther erarbeiteten Methoden und Geräte konnten neue Erkenntnisse in der Geologie, Biologie, Chemie, Medizin, Archäologie und den Materialwissenschaften gewonnen werden. Er hat mit seinem Team Edelsteine auf ihre Echtheit überprüft, Bronzefunde analysiert und Sedimente, mit denen Klima-Rekonstruktionen erstellt wurden. In seinen Forschungsgruppen und in der Lehre verfolgt er einen integrativen, multidisziplinären Ansatz.
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