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Foto: Universität Heidelberg
Wahljahr: | 2021 |
Sektion: | Physik |
Stadt: | Heidelberg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Astronomie, Galaxienentwicklung, Sternhaufen, Zwerggalaxien
Eva Grebel ist Astrophysikerin. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Entstehungsgeschichte von Galaxien, insbesondere von Zwerggalaxien und der Milchstraße. Als Pionierin der „galaktischen Archäologie“ nutzt sie Alter, Bewegungen und chemische Zusammensetzung von Sternen als fossile Zeugen der Entwicklungsgeschichte naher Galaxien. Sie untersucht, wie Sternentstehung und Anreicherung mit schwereren Elementen erfolgen und welche Rolle Verschmelzungsprozesse mit kleineren Galaxien spielen.
Eva Grebel ist eine der führenden Forscherinnen auf dem Gebiet der „Nahfeld-Kosmologie“, das die Entwicklungsgeschichte naher Galaxien als Werkzeug zum Verständnis der Entwicklung des Universums als Ganzes nutzt. Sie und ihre Gruppe entdeckten eine neue Klasse von Galaxien, die als „ultralichtschwache Zwerggalaxien“ bekannt geworden sind. Diese kleinen Galaxien erwiesen sich als die am stärksten von dunkler Materie dominierten Objekte im Universum. Dominiert von uralten Sternen, die kurz nach dem Urknall entstanden, geben sie wichtige Einblicke in die ersten Sternentstehungsprozesse im frühen Universum. Eva Grebel leistete ebenfalls Pionierarbeit auf dem Gebiet der Galaxientomografie durch die Nutzung pulsierender veränderlicher Sterne zur Erforschung der dreidimensionalen Struktur der Milchstraße und ihrer Nachbargalaxien.
In Deutschland ist Grebels Institut federführend an der Gaia-Satellitenmission der ESA beteiligt. In Verbindung mit bodengebundenen spektroskopischen Beobachtungen ermöglicht Gaia die Erforschung der Entstehungsgeschichte unserer Milchstraße in unerreichtem Detail und hilft, Art, Anzahl und Zeitpunkte von Galaxienverschmelzungsprozessen beim Aufbau größerer Galaxien zu quantifizieren – wesentliche Ziele der galaktischen Archäologie.
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