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Wahljahr: | 2018 |
Sektion: | Pathologie und Rechtsmedizin |
Stadt: | Berlin |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Neuroimmunologie, Neurodegeneration, Alzheimer, Immunzellen, Mikrogliazellen, Gehirn-Biobank
Frank Heppner ist Neuropathologe. Seine Forschungsschwerpunkte sind Neuroimmunologie und Neurodegeneration. Er erforscht den Einfluss des Immunsystems auf die Entstehung von neurodegenerativen Krankheiten wie der Alzheimer Erkrankung. Ziel seiner Forschung sind die Entwicklung neuer Therapie- und Diagnostikansätze.
Bei der Alzheimer Erkrankung lagern sich krankhafte Eiweißbruchstücke (beta-Amyloide und Tau) im Gehirn ab. Diese Ablagerungen schädigen die Nervenzellen und führen dazu, dass diese Zellen absterben. Alzheimer ist nicht heilbar, selbst ein Fortschreiten der Erkrankung kann aktuell nicht hinausgezögert werden. Gleichzeitig weisen neuere Erkenntnisse darauf hin, dass eine chronische Entzündungsreaktion im Gehirn die Alzheimer Erkrankung befördert. Frank Heppner will die Mechanismen der Erkrankung und insbesondere den Einfluss des Immunsystems verstehen und herausfinden, inwiefern z.B. immunmodulatorische Medikamente eingesetzt werden können. Dafür untersucht er an Tier- und Zellkulturmodellen die Rolle der Mikrogliazellen, die die zentralen Immunzellen des Gehirns sind.
Mit seinem Team konnte Frank Heppner zeigen, dass diese Immunzellen bei der Alzheimer Erkrankung nicht mehr richtig funktionieren. Sie entfernen die Eiweißstücke nicht mehr und produzieren lösliche Entzündungsfaktoren. In Studien mit Alzheimer Mausmodellen zeigte sich, dass die Hemmung von bestimmten löslichen Entzündungsfaktoren (z.B. der Interleukine 12/23) zu einer Verbesserung der krankhaften Alzheimer-Veränderungen führte. In weiteren Studien soll überprüft werden, was der zugrundeliegende Mechanismus hierfür ist und inwiefern diese Erkenntnisse auf Alzheimer-Patienten übertragen werden können und so auch beim Menschen eine Verbesserung der Alzheimer Erkrankung möglich ist.
Um dieser Frage nachzugehen und um die Rolle der Mikrogliazellen grundsätzlich weiter aufzuklären, hat Frank Heppner zudem eine Biobank gegründet. In dieser werden Gewebe und Gehirne von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen gesammelt mit dem Ziel, Grundlagenforschung mit klinischer Forschung besser zu verbinden - eine Basis für neuartige Diagnostik- und gezieltere Therapieansätze.
Foto: Christoph Weber
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