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Fritz Lipmann

Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 1953

Wahljahr: 1969
Sektion: Biochemie und Biophysik
Stadt: New York, NY
Land: USA
CV Fritz Lipmann - Deutsch (PDF)

Forschung

Fritz Albert Lipmann war ein deutsch-amerikanischer Mediziner und Biochemiker. Er beschäftigte sich mit B-Vitaminen und Enzymen. Für die Entdeckung des Co-Enzyms A wurde er 1953 gemeinsam mit dem deutsch-britischen Mediziner Hans Adolf Krebs mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet.

Werdegang

Fritz Lipmann studierte Medizin, zunächst von 1917 bis 1919 in Königsberg, danach von 1919 bis 1922 in München. Daran schloss er ein Chemiestudium an der Universität Berlin an, wo er 1924 zum Dr. phil. und 1928 zum Dr. med. promoviert wurde.
Zwischen 1927 und 1930 war er bei Otto Meyerhof am Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin tätig. Später folgte er Meyerhof nach Heidelberg ans Kaiser-Wilhelm-Institut für Medizinische For-schung. Von 1931 bis 1932 arbeitete er mit einem Stipendium der Rockefeller Foundation am Rockefeller Institute for Medical Research in New York. Im Herbst 1932 kehrte er nach Europa zurück und folgte dem Dänen Albert Fischer, bei dem er in seiner Berliner Zeit bereits tätig gewesen war, nach Kopenhagen.
Nachdem der von Deutschland ausgehende Antisemitismus auf Dänemark übergegriffen hatte, suchte Lipmann nach einer Stellung außerhalb Europas, die er in den Vereinigten Staaten fand: 1939 verließ er Kopenhagen und ging zunächst an die Biochemische Abteilung der Cornell University in Ithaca (New York), wo er bis 1941 blieb. Danach wurde er Leiter des Biochemischen Forschungslabors am Massachusetts General Hospital in Boston. 1944 nahm er die US-Staatsbürgerschaft an. 1949 war er als Professor für Biochemie an der Harvard University in Boston (Massachusetts) tätig. 1957 folgte er einem Ruf als Professor für Biochemie an die Rockefeller University in New York City, wo er bis kurz vor seinem Tod tätig war.

Nobelpreis

Bereits zwischen 1939 und 1941 untersuchte  Lipmann, welche Rolle das Molekül Adenosintriphos-phat (ATP) beim Energiestoffwechsel in den Zellen spielt. ATP war bereits im Jahr 1929 von dem deutschen Biochemiker Karl Lohmann entdeckt worden. Lipmann erkannte es jedoch als Hauptträger von Energie in den Zellen. Im Jahr 1947 entdeckte er außerdem das Co-Enzym A, das als Bausteine Pantothensäure, Cysteamin, Adenosin und Phosphat enthält. Zudem fand er heraus, dass das Co-Enzym A im Fettstoffwechsel als wichtigstes Zwischenprodukt anfällt.
Lipmanns Arbeiten über den Stoffwechsel bildeten eine Grundlage für das Verständnis von Stoff-wechselvorgängen in den Zellen und auch für die spätere Alternsforschung auf zellulärer Ebene.
Für seine Arbeiten wurde er 1953 zusammen mit dem deutsch-britischen Biochemiker Hans Krebs mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet.

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Fritz Lipmann erhielt zahlreiche weitere Auszeichnungen, darunter die Carl-Neuberg-Medaille und den Mead Johnson Award (beide 1948) und die National Medal of Science (1966).
Er war Mitglied mehrerer Akademien, darunter der Faraday Society, der American Society of Arts and Sciences, der Danish Royal Academy of Sciences sowie der New York Academy of Sciences (alle 1949), außerdem der US Academy of Sciences (1950), American Philosophical Society (1959), Foreign Member of the Royal Society London (1962) sowie der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (1969), die ihn außerdem zum Ehrenmitglied ernannte. 1974 wurde er zudem als ausländisches Mitglied in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen.
Mehrere Universitäten ernannten ihn zum Ehrendoktor, darunter Marseilles (1942), Kopenhagen (1953), Paris (1966), Harvard (1967), Rockefeller University New York (1971), Brandeis (1954) sowie die Yeshiva University New York City (1964).

Zur Person

Fritz Albert Lipmann wurde am 12. Juni 1899 als zweiter Sohn des jüdischen Rechtsanwalts Leopold Lipmann und seiner Frau Gertrud, geborene Lachmanski, in Königsberg geboren. Dort besuchte er das Collegium Fridericianum. Sein Bruder Heinz Erich Lipmann wurde später Autor, Schauspieler und Manager am Berliner Staatstheater.
Am 23. Juni 1931 heiratete Fritz Lipmann die aus Berlin stammende Künstlerin Elfreda M. Hall, die als Modedesignerin und Fotografin tätig war. Das Paar bekam den Sohn Steven. Steven Hall Lipmann war als Professor für vergleichende Literaturwissenschaft in Boston, Massachusetts tätig.
1971 veröffentlichte Lipmann unter dem Titel Wonderings of a biochemist seine Autobiografie.
Fritz Lipmann starb am 24. Juli 1986.
Im Jahr 2005 erhielt das Leibniz-Institut für Alternsforschung in Jena den Namen Fritz-Lipmann-Institut.

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