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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
XXVII. Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften
Wahljahr: | 2012 |
Sektion: | Geowissenschaften |
Stadt: | Mainz |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Klima und Mensch, Paläoklimatologie, Meeresgeologie, Paläo-Ozeanographie
Gerald Haug ist Klimaforscher, Geologe und Paläo-Ozeanograph. Er erforscht die Entwicklung des Klimas der letzten Jahrtausende bis Jahrmillionen. Dafür untersucht er Sedimentkerne, die aus dem Grund von Ozeanen und Seen herausgebohrt werden. Die verschiedenen Sedimentschichten geben in ihrer chemischen Zusammensetzung Hinweise auf Klimabedingungen zu der Zeit, in der sich die jeweilige Schicht ablagerte. So rekonstruiert Haug historische Klimabedingungen und deren Veränderung.
Bei der Erforschung der Ursachen von Klimaveränderungen und Klimaschwellenwerten, vor allem aber im Hinblick auf die Dynamik des Klimasystems, spielen die Ergebnisse der Paläoklimaforschung eine zentrale Rolle. So konnten Haug und sein Team nachweisen, dass eine stabilere physikalische Schichtung der Wasseroberfläche im subarktischen Nord-Pazifik, sowie im Südozean um die Arktis, die biologische Aktivität der Kältezeiten reduzierte. Die Fragen nach der Umkehrbarkeit solcher abrupter Klimaschwellenwerte sind bei schnell ansteigenden atmosphärischen Treibhausgaskonzentrationen und der damit einhergehenden globalen Erwärmung von erheblicher Bedeutung für die Abschätzung zukünftiger Klimaszenarien.
Gerald Haug untersucht zudem die Wechselwirkungen zwischen Klima und Kulturen. Aus Untersuchungen von Sedimentkernen vor der Küste Venezuelas gelang ihm der Nachweis historischer Dürreperioden. Diese waren zeitlich korreliert mit dem Fall der Hochkultur der Maya. Auch für andere Regionen und andere Zeitalter fand Haug Hinweise auf Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Geschichte, zum Beispiel einen Zusammenhang zwischen abgeschwächten Monsunzeiten und dem Untergang mehrerer chinesischer Dynastien.
* Gerald H. Haug hat seit 2007 eine ordentliche Professur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (Schweiz) inne. Nach dem Grundsatz der Titeltransparenz ist der Zusatz „(ETHZ)“ bei der Nennung des Titels geboten.
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