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Foto: Centre for Neural Circuits and Behaviour, Oxford
Wahljahr: | 2016 |
Sektion: | Neurowissenschaften |
Stadt: | Oxford |
Land: | Großbritannien |
Forschungsschwerpunkte: Optogenetik, Lichtreizung von Nervenzellen, Schaltkreise im Gehirn, neuronale Grundlagen des Verhaltens
Gero Miesenböck ist ein österreichischer Neurowissenschaftler. Er gilt als einer der Begründer der Optogenetik, die optische Technologie und Genetik kombiniert, um einzelne Zelltypen im Gehirn an- und auszuschalten. So können Anordnung und Funktion neuronaler Schaltkreise erforscht werden.
Gero Miesenböck hat lichtgesteuerte molekulare Schalter in Gehirnzellen eingebaut, die es ermöglichen, deren elektrische Aktivität von außen zu fernzusteuern. Um dies zu erreichen, hat er Nervenzellen genetisch so verändert, dass sie Proteine produzieren, die auf Licht reagieren. Damit gelang es ihm erstmals, das Verhalten von Tieren zu kontrollieren. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass nur bestimmte Zelltypen der Zellen die lichtempfindlichen Proteine produzieren. Dadurch ist es möglich, die Rolle verschiedener Zelltypen bei der sensorischen Wahrnehmung, Bewegung, Kognition oder Emotion gezielt zu entschlüsseln.
Inzwischen arbeiten weltweit Forschungsgruppen mit dieser Methode und analysieren Mechanismen im Gehirn. Sie erforschen, wie Entscheidungen getroffen werden, wie Schlaf und Appetit reguliert werden, warum Menschen an Psychosen erkranken und welche Faktoren Verhalten und Gedächtnis beeinflussen. In Zukunft könnte mit dieser Methode die Behandlung von Erkrankungen wie Parkinson, Epilepsie oder Angststörungen verbessert werden.
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