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Prof. Dr.

Harald Stein

Wahljahr: 2009
Sektion: Pathologie und Rechtsmedizin
Stadt: Berlin
Land: Deutschland
CV Harald Stein - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Pathologie, Hämatopathologie, Immunhistochemie (IHC), Klassifizierung von Lymphomen, Lymphdrüsenkrebs, Morbus Hodgkin, Ki-67-Molekül, Cytokinrezeptor CD30

Harald Stein ist Pathologe. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems (Hämatopathologie). Er hat die internationale Klassifikation bösartiger Lymphsystemerkrankungen mitbegründet und die Lymphomforschung in Deutschland wesentlich vorangebracht.

Harald Stein gilt als einer der Pioniere der Immunhistochemie (IHC), die morphologische und molekulare Technik kombiniert. Er hat damit bösartige Tumore des Lymphsystems, sogenannte Lymphome, klassifiziert. Lymphomen werden in Hodgkin-Lymphome (Lymphdrüsenkrebs, Morbus Hodgkin) und Non-Hodgkin-Lymphome unterteilt. Sie sind schwer zu diagnostizieren, da es viele Untergruppen in zahlreichen Varianten gibt.

Mit seiner Arbeitsgruppe war Harald Stein federführend an der ersten internationalen Klassifikation von Lymphomen beteiligt („Revised European American Lymphoma“ (REAL)-Klassifikation). Hiermit wurden Lymphomerkrankungen einheitlich definiert, so dass es möglich war, die Ergebnisse von Lymphom-Therapien in Europa und den USA zu vergleichen. 2001 und 2008 wirkte er an den Klassifikationen der WHO mit.

Er entdeckte zwei Moleküle, die weltweit in der immunhistologischen Forschung eingesetzt werden (Ki-67-Molekül, Cytokinrezeptor CD30). Außerdem konnte er zwei neue Lymphomkrankheiten beschreiben (anaplastisch-großzelliges Lymphom, plasmoblastische Lymphom) und grenzte einen neuen Hodgkin-Subtyp vom nicht-klassischen Hodgkin Lymphom ab.

1991 baute er an der Charité ein überregionales Referenzzentrum für maligne Lymphome und Knochenmarks-Erkrankungen auf. Nach seiner Emeritierung gründete er ein Unternehmen zur Herstellung diagnostischer Antikörper sowie ein Institut für Gewebediagnostik, in das er das Referenzzentrum überführte.

Mit seiner Forschung trug er wesentlich zur besseren Diagnostik von Lymphomen bei und verbesserte dadurch die Heilungschancen für Lymphom-Patienten.

Werdegang

  • 2004-2010 Direktor der Charité - Universitätsmedizin Berlin
  • 1984-2010 Direktor, Institut für Pathologie, Campus Benjamin Franklin, Charité - Universitätsmedizin Berlin
  • 1983-1984 Senior Research Fellow und Visiting Professor of Pathology, Nuffield Department of Pathology, John Radcliffe Hospital, University of Oxford, UK
  • 1980-1982 Außerplanmäßiger Professor und Oberarzt, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • 1979 Facharztanerkennung in Pathologie
  • 1976 Habilitation in Allgemeiner und Spezieller Pathologie
  • 1970-1976 Weiterbildung zum Facharzt für Pathologie, Institut für Pathologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • 1970 Promotion und Approbation zum Arzt
  • 1968-1970 Medizinalassistent, Kieler Universitätsabteilungen Pathologie, Frauenklinik, Chirurgie, Urologie und Innere Medizin
  • Studium der Medizin, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Universität Innsbruck, Österreich

Funktionen

  • 2010 Leitung der Pathodiagnostik Berlin und der HistoGene Company H&C

Projekte

  • 2008-2011 DFG-Projekt „Epigenetische Komponenten zellulärer Transdifferenzierung in der molekularen Pathogenese von Hogdkin-Lymphomen und diffus-großzelligen B-Zell-Lymphomen“, Teilprojekt zu „TRR 54: Wachstum und Überleben, Plastizität und zelluläre Interaktivität lymphatischer Neoplasien“
  • 2003-2011 DFG-Projekt „Gemom-weite Matrix-CGH-Analyse des klassischen Hodgkin Lymphoms“
  • 2000-2003 DFG-Projekt „Gibt es einen Morbus Hodgkin vom T-Zelltyp? Nachweis von T-Zellrezeptor-Gamma Genumlagerungen in einzelnen Hodgkin und Reed-Sternberg-Zellen“
  • 2000-2003 DFG-Projekt „Tumorlyse durch zytotoxische T-Zellen mit chimärem T-Zell-Rezeptor und rekombinanten Proteinen“, Teilprojekt zu „SFB 506: Rekombinante Nukleinsäuren und Proteine zur Tumortherapie“
  • 1999-2004 DFG-Projekt „Strukturelle Grundlagen der Interaktionen des menschlichen Zellmembranmoleküls CD30 mit extra- und intrazellulären Liganden“, Teilprojekt zu „SFB 449: Struktur und Funktion membranständiger Rezeptoren“
  • 1997-2003 Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs „SFB 506: Rekombinante Nukleinsäuren und Proteine zur Tumortherapie“
  • 1997-2000 DFG-Projekt „Zentrale Einrichtung zur Entwicklung und Bereitstellung von Gentransfersystemen“, Teilprojekt zu „SFB 506: Rekombinante Nukleinsäuren und Proteine zur Tumortherapie“
  • 1997-2000 DFG-Projekt „CD30 als therapeutische Zielstruktur: direkte Selektion humaner single-chain anti-CD30 Antikörper aus Immunglobulin-Genbibliotheken und Herstellung cytotoxischer T-Zellen für die Therapie von CD30-positiven Lymphomen“, Teilprojekt zu „SFB 506: Rekombinante Nukleinsäuren und Proteine zur Tumortherapie“
  • 1994-2005 DFG-Projekt „Analyse der TNF-Rezeptor-assoziierten Signaltransduktionswege in den Tumorzellen von CD30+-Lymphomen“, Teilprojekt zu „SFB 366: Zelluläre Signalerkennung und –umsetzung“

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • seit 2009 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2008 Deutsche Krebshilfe Preis
  • 2007 Ehrendoktor, Universität Siena, Italien
  • 2004-2005 Johann-Georg-Zimmermann-Medaille, Förderstiftung MHH plus der Medizinischen Hochschule Hannover
  • 1998 Deutscher Krebspreis, Deutsche Krebsgesellschaft

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