Profile exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei AcademiaNet.
Suchen Sie unter den Mitgliedern der Leopoldina nach Expertinnen und Experten zu Fachgebieten oder Forschungsthemen.
Wahljahr: | 2003 |
Sektion: | Anatomie und Anthropologie |
Stadt: | Frankfurt (M.) |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Chronobiologie, Funktion der „inneren Uhr“, Neurobiologie circadianer Systeme, Rolle von Neuropeptiden und Lipidbotenstoffen, Rolle des circadianen Systems bei der Entstehung von Krankheiten
Horst-Werner Korf arbeitet im Bereich Chronobiologie. Er erforscht die „innere Uhr“ (circadianes System), ihren Einfluss auf Krankheiten und welche äußeren Faktoren das circadiane System stören. Korf hat außerdem molekulare Mechanismen zur Biosynthese von Melanin aufgeklärt und konnte wichtige Erkenntnisse zum Tag/Nachtrhythmus liefern.
Viele biologische Vorgänge in Lebewesen richten sich nach einer inneren Uhr. Diese Uhr sitzt im Zentrum des Schädels, besteht aus ein paar Tausend Nervenzellen und tickt bei jedem Individuum anders. Die Chronobiologie fragt, wie die Chronotypen entstehen und wie äußere Faktoren den inneren Takt von Pflanzen, Tieren und Menschen beeinflussen.
Alle Organe werden durch dieses Uhrensystem beeinflusst. Wichtige Botenstoffe der inneren Uhr sind das Dunkelhormon Melatonin und das Wachheitshormon Cortisol. Horst-Werner Korf erforscht, wie diese Stoffe das Schlaf-Wachverhalten beeinflussen. Er hat Mechanismen der Melatonin-Biosynthese und Signalwege aufgeklärt, die den inneren Rhythmus mit dem Tag/Nachtrhythmus synchronisieren.
Krankheitsrelevant wird der Chronotyp, wenn uns äußere Umstände zwingen, gegen die innere Uhr zu leben. Horst-Werner Korf erforscht die Zusammenhänge zwischen innerer Uhr, Krankheiten und Therapien. Denn auch Stoffwechselprozesse schwanken je nach Typ, wodurch die Empfänglichkeit für Therapien unterschiedlich ausfällt.
Der richtige Zeitpunkt spielt auch bei der Medikamentengabe eine Rolle. So sind giftabbauende Enzyme abends oft aktiver. Ein Medikament wird dann viel schneller wieder abgebaut. Horst-Werner Korf beschäftigt sich dabei auch mit dem richtigen Zeitpunkt für Bestrahlungen. Mit einem individuell angepassten Zeitpunkt könnte womöglich die Dosis vermindert werden. Zudem erforscht er die Rolle von Lipidbotenstoffen (Endocannabinoiden) im circadianen System.
Emil-Abderhalden-Str. 35
06108 Halle (Saale)
Tel. | 0345 - 47 239 - 120 |
Fax | 0345 - 47 239 - 149 |
archiv (at)leopoldina.org |