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Wahljahr: | 2013 |
Sektion: | Organismische und Evolutionäre Biologie |
Stadt: | Jena |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Ökologie, Naturbeobachtung, molekularbiologisch-genetische Analyse, Umwelt- und Agrarforschung, Schädlingsbefall, Fraßfeinde, Herbivoren
Ian Thomas Baldwin ist ein US-amerikanischer Ökologe. Seine besondere wissenschaftliche Leistung besteht in der Verbindung von Naturbeobachtung und molekularbiologisch-genetischer Analyse. In diesem neuen Forschungsansatz verbindet er die Ökologie, die den ganzen Organismus und sein Überleben in einer bestimmten Umwelt betrachtet, mit der Identifikation und Untersuchung einzelner Gen-Funktionen. Erkenntnisse seiner Arbeit bilden die Grundlage für eine moderne Umwelt- und Agrarforschung.
Baldwin kombiniert in seinem Forschungsansatz Freilandversuche mit Molekularbiologie und verbindet damit die molekular-zellbiologischen und ökologisch-evolutionsbiologischen Zweige der Forschung. Vor diesem Hintergrund formuliert er Hypothesen, die erklären sollen, warum und wie Pflanzen trotz Schädlingsbefalls in der Natur überleben. Ihn interessiert, welche genetischen Merkmale hierbei eine Rolle spielen. Er untersucht aber auch, wie chemische Substanzen die Wechselwirkungen zwischen Lebewesen und ihrer Umwelt steuern. Hier liegt der Fokus auf der Interaktion zwischen Pflanzen und Insekten − ihren Fraßfeinden (Herbivoren).
Für seine Forschung hat Baldwin einen molekularen und einen analytischen „Werkzeugkasten“ entwickelt, den sein Team in einem natürlichen Habitat in der Great Basin-Wüste der USA einsetzt. Hier untersucht er sowohl eine wilde Tabakart als auch genetisch veränderte Pflanzen, um natürliche Schädlingsresistenzen der Pflanzen zu entschlüsseln. In diesem umfangreichen Forschungsprogramm konnten die Wissenschaftler genetische und biochemische Mechanismen entschlüsseln, die für die pflanzliche Abwehr gegen Fraßfeinde verantwortlich sind. Sie haben außerdem die optimalen Bedingungen zur Samenbildung aufgedeckt.
Als Institutsleiter und Professor setzt Baldwin sich dafür ein, Biologen mit einem „Gefühl für den Organismus“ auszubilden. Außerdem befürwortet und fördert er Open-Access-Initiativen, die den freien Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen ermöglichen.
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