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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2022 |
Sektion: | Organismische und Evolutionäre Biologie |
Stadt: | Göttingen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Lipidstoffwechsel in Pflanzen, Signale in der Interaktion zwischen Pflanze und Mikroben, Ertragssteigerung von Pflanzen, Massenspektrometrie für Metabolomics, Lipidomics und Phytohormonanalysen, Entwicklung von Stoffwechselwegen im Verlauf der Evolution
Ivo Feußner ist Biochemiker und befasst sich mit dem Fettstoffwechsel in Pflanzen, Moosen, Algen und Pilzen. Er untersucht den Stoffwechsel von Fettmolekülen wie Wachsestern, Speicherlipiden und Sphingolipiden. Außerdem forscht er an Prozessen, bei denen Signale über die Zellmembran ins Zellinnere vermittelt werden, der Signaltransduktion. Hierfür betreibt Feußner eine Metabolomics-Plattform. Außerdem beschäftigt sich sein Team mit der biotechnologischen Nutzung von Algen und Ölsaaten, um Pflanzen für die Ernährung oder als nachwachsende Rohstoffe besser nutzen zu können.
Zellen und Zellbestandteile in Pflanzen sind von Membranen umgeben, die aus Lipiden und Proteinen bestehen. Sie trennen das Zellinnere von der Umwelt und unterteilen die eukaryotische Zelle, dies umfasst die Zelle und den Zellkern, in unterschiedliche Reaktionsräume. Feußner erforscht die Biosynthese und Funktion von Membran- und Speicherlipiden. Er konnte mehrere Syntheseschritte für die Membranbestandteile biochemisch identifizieren, charakterisieren und auf molekularer Ebene erstmals beschreiben. Auch hat Feußner die Zusammensetzung der pflanzlichen Plasmamembran auf Ebene der Lipidmoleküle genauer charakterisiert, ebenso wie die der Membran von Mitochondrien, also den Zellorganellen, die als Energieträger gelten. Zu all diesen Zwecken werden analytisch-chemische Ansätze mit biochemischen und molekulargenetischen Methoden verknüpft. Dazu betreibt die Arbeitsgruppe auch eine Metabolomics-Plattform, um den Gehalt an niedermolekularen Verbindungen in der Zelle, sogenannten small molecules, zu beschreiben.
Weiteres Arbeitsgebiet von Feußner ist die Erforschung pflanzlicher Signalmoleküle. Hier gelang es ihm, zentrale Schritte in der Biosynthese der Jasmonate, Salizylate und Pipecolate aufzuklären und molekular zu beschreiben. Als Leiter eines internationalen Graduiertenkollegs erforscht Feußner die Interaktion von Pflanzen mit Mikroben unter sich verändernden klimatischen Bedingungen. Seine Forschungsergebnisse finden Eingang in angewandte Projekte, um Pflanzen mit erhöhtem Ölertrag oder verbesserter Ölzusammensetzung für die menschliche Ernährung oder auf dem Gebiet der Bioökonomie als nachwachsende Rohstoffe nutzen zu können.
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