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Wahljahr: | 1990 |
Sektion: | Anatomie und Anthropologie |
Stadt: | Hants |
Land: | Großbritannien |
Forschungsschwerpunkte: Primatenforschung, Verhalten von Affen, Schimpansen, teilnehmende Beobachtungsmethode, Lebensräume von Affen, Naturschutz
Jane Goodall gilt als eine der bekanntesten Primatenforscherinnen. Sie leistete Pionierarbeit in den Verhaltenswissenschaften und der Feldforschung von Schimpansen. Durch ihre „teilnehmende Beobachtungsmethode“ konnte sie neue Erkenntnisse über Schimpansen gewinnen. Das hat zu einem neuen Verständnis der Tiere und deren Verhalten geführt.
Goodall etablierte eine neue Methode der Tierbeobachtung - die „teilnehmende Beobachtungsmethode“. Sie versteckte sich nicht vor den Tieren, sondern beobachtete sie offen und wurde schließlich in deren Gruppe aufgenommen. So konnte sie neue Verhaltensweisen erkennen. Sie entdeckte, dass Schimpansen Werkzeuge herstellen und benutzen. Als Erste beobachtete sie, wie ein Schimpanse einen Ast als Werkzeug benutzte um damit Nahrung zu angeln. Außerdem erkannte sie, dass jeder Schimpanse über einen eigenen Charakter verfügt. Sie stellte aber auch fest, dass die Tiere Krieg gegeneinander führen und es zu Kannibalismus kommt.
Ihre Methode ist heute als „teilnehmende Beobachtungsmethode“ etabliert, viele ihrer Studien sind Klassiker. Sie hat damit gezeigt, dass es große Parallelen zwischen Menschen und Schimpansen gibt und die Beziehung neu definiert. 1977 gründete sie das „Jane Goodall Institute“ und startete 1994 das „TACARE Program“ in der Umgebung des Gombe National Park. Ein gemeinschaftsorientiertes Naturschutz- und Entwicklungsprojekt, das sich mit der Bevölkerung für den Schutz der Lebensräume der Schimpansen engagiert und Armut abbaut.
Seit ihrem Rückzug aus der aktiven Feldforschung reist sie um die Welt und hält Vorträge über Umweltverschmutzung, Klimaveränderungen. Sie kämpft für den Schutz der Affen und setzt sich für den respektvollen Umgang der Menschen mit Tieren und Natur ein.
2002 wurde sie zur Friedensbotschafterin der UN ernannt. 2018 kam ein Dokumentarfilm über ihr Leben in die Kinos. 2020 wurde ihr der Tang Prize in der Kategorie „Nachhaltige Entwicklung“ verliehen. In der Begründung heißt es, sie wird ausgezeichnet für ihre „bahnbrechenden Erkenntnissen in der Verhaltensforschung, welche die Beziehung zwischen Mensch und Tier neu definieren, sowie ihrem lebenslangem beispiellosem Engagement für den Naturschutz“.
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