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Wahljahr: | 2003 |
Sektion: | Genetik/Molekularbiologie und Zellbiologie |
Stadt: | Chapel Hill, NC |
Land: | USA |
Forschungsschwerpunkte: Pathogen-Pflanze-Interaktion, Wirtsspezifische Resistenz, Arabidopsis, Guard Hypothese, Hypersensitive Reaktion
Jeff Dangl ist Biologe. Er hat internationale Bekanntheit für seine Beiträge zum Verständnis des pflanzlichen Abwehrsystems erlangt.Dabei interessiert er sich vor allem für die wirtsspezifische Resistenz, also für die Resistenz einer Pflanze, die auf genau ein Pathogen spezialisiert ist. Dazu führte Dangl lange vor der Sequenzierung ihres Genoms Arabidopsis als Modellsystem für die molekularbiologische Untersuchung der Pflanzen-Pathogen-Interaktion ein. Seine Gruppe war eine der ersten, die ein Gen isolieren konnte, das der Pflanze Resistenz gegen einen Erreger verleiht. Damit konnte Dangl die Gen-für-Gen-Hypothese untermauern, die postuliert, dass es zu den virulenten Genen des Pathogens daran angepasste, komplementäre Resistenzgene der Pflanze gibt. Dangl stellte darauf aufbauend die „Guard-Hypothese“ auf, der zufolge das virulente Gen des Pathogens für ein Molekül, den Virulenzfaktor, kodiert, der mit bestimmten Proteinen der Wirtspflanze interagiert. Diese Störung der Wirtszelle wird von den Resistenzproteinen (guards) wahrgenommen, die daraufhin die Abwehrreaktion einleiten.
Daneben untersucht Dangl die Hypersensitive Reaktion (HR), also das gesteuerte Absterben der Pflanzenzellen, die von einem Pathogen befallen sind. Dazu hat er eine Reihe von Mutanten isolieren können, bei denen diese Reaktion fehlgesteuert ist. Dangl erforscht zudem die Mechanismen, mit denen die Virulenzfaktoren die Physiologie der Wirtszelle manipulieren, um die Pflanze zu besiedeln. Die Forschung ist deshalb von großer Bedeutung, da gerade hochspezialisierte Nutzpflanzen häufig spezifische Resistenz besitzen und einem unbekannten Erreger nichts entgegen zu setzen haben. Dangl geht daher auch der Frage nach, ob es möglich ist, neue Resistenzen in Nutzpflanzen zu schaffen.
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