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Foto: M. Axelsson/Azote
Wahljahr: | 2020 |
Sektion: | Geowissenschaften |
Stadt: | Potsdam |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Resilienz der Erde im Anthropozän, planetare Grenzen, Kipppunkte im Erdsystem, Transformation des Ernährungssystems, globale Wasserressourcen, Nachhaltigkeit
Johan Rockström forscht zu Fragen der globalen Nachhaltigkeit. Bekannt wurde er mit seinem Konzept der Belastungsgrenze des Planeten (Planetary Boundaries), das inzwischen zu einer Standardannahme der Nachhaltigkeitswissenschaften geworden ist. Seine Forschungsaktivitäten decken eine Fülle von Themen vom Erdsystem bis hin zur globalen Nachhaltigkeit im Anthropozän ab.
Johan Rockströms Arbeiten haben großen Einfluss auf die Forschung im Bereich Nachhaltigkeit. Seine wesentlichen Beiträge beschäftigen sich mit den Grenzen des Erdsystems unter dem Einfluss der wachsenden Bevölkerung und des damit verbundenen Drucks auf die Systeme, die das menschliche Leben ermöglichen. Unter seiner Leitung entstand die Forschung zum Konzept der „Planetaren Grenzen“. Er hat weltweit Daten zum Zustand der Erde zusammengetragen und auf dieser Grundlage neun Prozesse identifiziert, die die Belastbarkeit und Stabilität der Erde abbilden und für deren Erhalt wichtig sind. Das Konzept definiert unter dem Aspekt der anthropogenen Umweltveränderungen einen stabilen Handlungsraum für die Menschheit innerhalb physikalischer und biogeochemischer Grenzen. Innerhalb dieser Grenzen ist eine verträgliche sozio-ökologische Entwicklung möglich. Das Konzept wird stetig weiterentwickelt.
Johan Rockströms übergeordnete Forschungsfragen lauten „Welchen sicheren Handlungsspielraum auf der Erde hat die Menschheit in Zukunft?“ und „Welche nachhaltigen Transformationen können sie dorthin leiten?“. Seine Forschungsschwerpunkte manifestieren sich in einer Vielzahl von thematisch unterschiedlichen Aktivitäten in Bezug auf das Erdsystem und Nachhaltigkeit im Anthropozän. Dazu gehört das Projekt „Earth Resilience in the Anthropocene“, in dem die für die langfristige Stabilität des Erdsystems relevanten biophysikalischen und sozialen Stellschrauben erkundet werden. Wissenschaftsbasierte Ziele für das Erdsystem sollen von einem internationalen wissenschaftlichen Gremium identifiziert und letztlich in Zusammenarbeit mit vielen Akteuren aus Wirtschaft und Politik angewendet werden, um den Rahmenplan zur Erforschung der planetaren Belastbarkeitsgrenzen voranzutreiben. Im Projekt „The World in 2050“ wiederum geht es um nachhaltige Entwicklungspfade in Transformationsszenarien, die die Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung innerhalb der planetaren Grenzen erlauben. Mit der wissenschaftsbasierten globalen Plattform zur Transformation von Ernährungssystemen „EAT“ werden außerdem die Grundlagen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung ermittelt, die die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung sowie das Pariser Abkommen langfristig sichern. Im Projekt „Green Water to attain SDG’s in Africa“ werden Biosphäre und Wasserhaushalt gemeinsam modelliert, um den Einfluss des Klimawandels auf Wasserverfügbarkeit und Managementstrategien zu erkunden. Die „Allianz für globale Gemeinschaftsgüter“ soll Bürgerinnen und Bürger, Städte, Unternehmen und Länder befähigen, sich an der Steuerung und Erhaltung der globalen Gemeinschaftsgüter zu beteiligen.
Daneben berät Johan Rockström unter anderem die Europäische Kommission, nationale Regierungen sowie internationale Organisationen zu Fragen einer nachhaltigen Entwicklung.
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