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Bild: Archiv | Leopoldina

Prof.

Johann Jacob von Baier

V. Präsident (1730-1735)

Wahljahr: 1708
Stadt: Altdorf
Land: Deutschland
CV Johann Jacob von Baier - Deutsch (PDF)
CV Johann Jacob von Baier - Englisch (PDF)

Forschung

Johann Jacob von Baier war ein deutscher Mediziner, Geologe und Paläontologe. Er sammelte und beschrieb Mineralien und Versteinerungen und gilt als Begründer der geologischen Erforschung des fränkischen Raums. Darüber hinaus war er der V. Präsident der Leopoldina. In seiner Amtszeit gründete er die Bibliothek der Akademie.

Werdegang

Johann Jacob von Baier studierte zunächst Medizin an der Universität Jena und wechselte später nach Halle. Im Anschluss unternahm er eine Reise durch Sachsen, Preußen und das Baltikum (Livland). Im Jahr 1700 kehrte er nach Jena zurück. Dort erhielt er den Abschluss als Magister der Philosophie und wurde zum Dr. med. promoviert.

Nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in Halle zog er 1701 in seine Vaterstadt Nürnberg um, wo er sich als praktizierender Arzt niederließ. Dort wurde er in das Collegium Medicum aufgenommen. Der Beginn seiner medizinischen Tätigkeit in der Reichsstadt fiel zusammen mit dem Ausbruch der Pest.
Im Anschluss wurde Baier in Regensburg zum Stadtmedicus berufen. In diesem Amt blieb er nur für kurze Zeit, denn 1704 folgte er dem Ruf auf eine Professur für Medizin an die Universität Altdorf. Seine Antrittsrede hielt er am 2. Mai 1704. Im Lauf seiner Tätigkeit an dieser Universität war er acht Mal Dekan und zwei Mal Rektor.

Wissenschaftlich betätigte sich Baier in verschiedenen Fachgebieten: Er untersuchte und sammelte Pflanzen und Mineralien sowie Versteinerungen. Die von ihm oft im Botanischen Garten der Universität gesammelten Pflanzen nutzte er zudem für pharmazeutische Studien. Die Einbettung dieser Arbeit in den Botanischen Garten führte zu einem enormen Aufschwung dieser Einrichtung.

Des Weiteren lieferte Baier eine Gesteinskunde der Region Nürnberg. Seine Arbeiten waren die Grundlage für geologische Forschungen in Franken. In seiner ersten geologischen Schrift „Oryctographia Norica“, die 1708 in Nürnberg erschien, lieferte er eine grundlegende Beschreibung und Untersuchung von Mineralien und Fossilien der Region und unterlegte sie mit Bildern. Damit legte er zugleich den Grundstein zur Erforschung der Jura-Fauna.

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Für seine Tätigkeit wurde Johann Jacob von Baier zahlreich geehrt: 1708 wurde er in die Akademie Leopoldina aufgenommen. Außerdem wurde er zum kaiserlichen Leibarzt ernannt und in den Adelsstand erhoben. Er war berechtigt, den Titel „Pfalzgraf“ zu tragen.

Leopoldina-Präsident

Johann Jacob Baier wurde 1730 als Nachfolger von Lukas Schröck zum V. Präsidenten der Leopoldina gewählt. Er wählte sich den Gesellschaftsnamen Eugenianus I. Unter seiner Präsidentschaft zog die Akademie von Augsburg nach Altdorf, wo Baier als Professor an der Reichsstädtisch Nürnberger Universität zu Altdorf tätig war.

Unter seiner Präsidentschaft wurde am 17. September 1731 in Nürnberg die zur Akademie gehörende Bibliothek samt Naturaliensammlung gegründet. Um die Bestände unterzubringen, überließ die Stadt Nürnberg der Akademie zunächst im einstigen Katharinen-Kloster einen Raum zur Miete. Außerdem wurden zur Aufbewahrung der Bücher zwei Schränke angeschafft. Zu jener Zeit gehörten 38 Bände und einige Naturalien zum Bestand, der jedoch schnell zunahm. Drei Jahre später, im Mai 1734, war er bereits auf 200 Bände angewachsen, so dass die Bibliothek erneut umzog, diesmal in ein Nürnberger Privathaus.

Zur Person

Johann Jacob Baier wurde am 14. Juni 1677 als zweiter Sohn des Kirchenrats und Oberhofpredigers Johann Wilhelm Baier (der Ältere) und dessen Ehefrau Anna Catharina Musaeus in Jena geboren.

Er war mit Juliana Maria Barbara Buchinger verheiratet. Aus der Ehe gingen die Kinder Anna Catharina (1703) und Ferdinand Jacob (1707) hervor. Dieser Sohn wurde ebenfalls Mediziner und war später der VII. Präsident der Leopoldina.

Johann Jacob Baier heiratete in zweiter Ehe Sophie Magdalena Schoenen. Das Paar blieb kinderlos.

Johann Jacob von Baier starb am 14. Juli 1735 in Altdorf.

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