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Foto: Archiv | Leopoldina

Johann Michael Fehr

II. Präsident (1666-1686)

Wahljahr: 1652
Stadt: Schweinfurt
Land: Deutschland
CV Johann Michael Fehr - Deutsch (PDF)
CV Johann Michael Fehr - Englisch (PDF)

Forschung

Johann Michael Fehr war ein deutscher Mediziner und Botaniker. Er war Stadtarzt in Schweinfurt und gehört zu den vier Gründern der Academia Naturae Curiosorum, der späteren Leopoldina. 1665 wurde Fehr als Nachfolger von Johann Lorenz Bausch zum II. Präsidenten der Leopoldina gewählt.

Werdegang

Johann Michael Fehr studierte Medizin an den Universitäten Leipzig, Wittenberg, Jena und Altdorf. Im Anschluss praktizierte er beim kurfürstlich-sächsischen Leibarzt Dr. Johann Ruprecht Sulzberger in Dresden.
1640 schloss er eine Ausbildung an den italienischen Hochschulen Venedig und Padua an. Am 16. Februar 1641 wurde er an der Universität Padua promoviert.

Anschließend kehrte er zurück nach Schweinfurt, wo er sich als Arzt niederließ und nebenbei botanische Studien betrieb. Außerdem gründete er in Schweinfurt am 1. Januar 1652 zusammen mit seinen ebenfalls dort ansässigen Arztkollegen Johann Lorenz Bausch, Georg Balthasar Metzger und Georg Balthasar Wohlfahrt die Academia Naturae Curiosorum, die einige Jahre darauf in Leopoldina umbenannt wurde.
1666 wurde Fehr Nachfolger des verstorbenen Johann Lorenz Bausch in der Funktion des Stadtarztes von Schweinfurt. 1672 folgte er dem Ruf zum Reichsvogt von Schweinfurt und krönte seine Karriere, als er im Jahre 1686 zum kaiserlichen Leibarzt berufen wurde.

 

Leopoldina-Präsident

Johann Michael Fehr wurde 1665 als Nachfolger von Johann Laurentius Bausch zum II. Präsidenten der Leopoldina gewählt. Weil Fehr – genau wie sein Vorgänger Bausch – in Schweinfurt wirkte, blieb die Stadt weiterhin Sitz der Akademie.

Die Präsidentschaft von Johann Michael Fehr, der den Beinamen (Cognomen) Argonauta I. wählte, war geprägt von den politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen jener Zeit. Trotz schwieriger Ausgangslage bemühte sich die Akademie schon bald nach ihrer Gründung um öffentliche Anerkennung. Aufgrund ihrer wachsenden Bedeutung erkennt Kaiser Leopold I. die Akademie 1672 mit kaiserlichem Signum durch Bestätigung der Statuten an. Die Urkunde wird 1677 angefertigt. Dies war eine wichtige Grundlage für die weitere Entwicklung der Akademie.

Die Konstellation jener Jahre wird auch in Johann Michael Fehrs Briefwechsel deutlich. Diese Quellen belegen seine enorme Tatkraft, die dazu führte, dass sich die Akademie unter seiner Präsidentschaft positiv entwickelte und die Zuwahl neuer Mitglieder deutlich gesteigert werden konnte.

Ein einseitiger Schlaganfall, den Fehr am 3. Juni 1686 erlitt, zwang ihn zum Rückzug von seinen Amtsgeschäften.

 

Zur Person

Johann Michael Fehr wurde am 9. Mai 1610 als Sohn des Hospitalmeisters Michael Fehr zu Dettelbach und seiner Frau Margarete, geborene Martin, in Kitzingen geboren. Nach dem Tod seines Vaters am 20. September 1618 ließ ihn seine Mutter zunächst sieben Jahre in einer Schule in Kitzingen unterrichten. Die Ereignisse der Gegenreformation zwangen die Familie später zum Umzug nach Schweinfurt, wo Fehr von 1629 bis 1632 die Lateinschule besuchte.

Johann Michael Fehr war zweimal verheiratet: 1642 nahm er Maria Barbara, die Tochter des Schweinfurter Ratsherren Simon Meister, zur Frau. Aus dieser Ehe gingen drei Töchter und vier Söhne hervor, darunter der spätere Mediziner Johann Lorenz Fehr. Nach dem Tod seiner ersten Frau im Jahre 1658 ehelichte Johann Michael Fehr die Tochter des Ratsherren Johannes Otto, Anna Maria. Auch aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor, vier Töchter und drei Söhne, darunter der spätere Mediziner Johann Caspar Fehr.

Nach einem Schlaganfall legte Fehr sein Amt als Präsident der Leopoldina 1686 krankheitsbedingt nieder. Er starb zwei Jahre später am 15. November 1688 in Schweinfurt.

 

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