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Wahljahr: | 2009 |
Sektion: | Veterinärmedizin |
Stadt: | Berlin |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Vaskulogenese, pathologische Gefäßbildung, vaskuläre Mimikry, zelluläre, molekulare Regulation der Gefäßbildung
Johanna Plendl ist Veterinärmedizinerin. Sie erforscht die Bildung und Rückbildung von Blutgefäßen, die sogenannte Angiogenese und Antiangiogenese, und deren Regulierung. In Gremien und in Forschungsprojekten beschäftigt sie sich mit tierschonenden Testmethoden und alternativen Methoden zu Tierversuchen in der Forschung. Ihre Erkenntnisse sind von besonderem therapeutischen Interesse, da die Angiogenese bei der Versorgung von Organen und Geweben mit Nährstoffen und Sauerstoff, aber auch bei einer Vielzahl von pathologischen Prozessen wie dem Tumorwachstum eine wichtige Rolle spielt.
Johanna Plendl entwickelte ein Verfahren, um die Wirksamkeit von Wachstumsfaktoren im Labor an Zellkulturen zu messen. So kann ohne Tierversuche die Wirkung einer Substanz auf Zellen der Gefäßinnenwände mehrerer Organe wie Herz, Eierstock, Hoden, Hirn, Haut und Lunge verschiedener Spezies wie Rind, Schwein, Pferd, Hund, Maus und Mensch untersucht werden. Die Methode erlaubt Plendl, effektiv nach geeigneten Wirkstoffen für das Wachstum oder die Rückbildung von Blutgefäßen zu suchen. In einer interdisziplinären Forschungskooperation untersuchte sie Pflanzen-Extrakte, die in Südafrika traditionell gegen Krebs eingesetzt werden, auf ihre Wirkung auf Blutgefäße.
Johanna Plendl zeichnet sich auch durch Neuerungen in der veterinärmedizinischen Lehre aus. So konnte sie erfolgreich neue Methoden, wie beispielsweise das „peer-assisted learning“, die Schaffung von studentischen Expertenteams und E-Learning, einführen.
In Gremien und in Forschungsprojekten engagiert sich Johanna Plendl für Tierschutz in der Forschung. Sie erforscht tierschonende Testmethoden und alternative Methoden zu Tierversuchen. Ein Tierversuch setzt den sicheren Umgang mit Versuchstieren voraus. In tierexperimentellen Kursen wird dazu meist an Ratten und Mäusen geübt. Um die Belastung der Tiere zu verringern arbeitet Johanna Plendl daran, realitätsnahe Trainingsmodelle mittels 3D-Druck herzustellen.
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