Forschung

Forschungsschwerpunkte: Klinische Medizin, Rheumatologie, Immunologie, Diagnostik in der Medizin, Autoantikörper

Josef Smolen gilt als einer der meistzitierten Rheumatologen weltweit. Er erforscht die Entstehung von rheumatischen Erkrankungen, insbesondere der rheumatoiden Arthritis und des systemischen Lupus erythematosus. Er hat neue Antigene beschrieben und neue Therapeutika gegen Rheuma entwickelt.

Rheumatische und muskuloskeletale Erkrankungen sind chronische Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat. Eine der häufigsten Krankheitsformen ist die chronische Gelenkentzündung, die Rheumatoide Arthritis (RA). Rheuma ist eine Autoimmunkrankheit, bei der das Immunsystem das eigene Körpergewebe angreift.

Josef Smolen erforscht Wege der Entstehung der Gelenkzerstörung und molekulare Mechanismen, wie Interaktionen zwischen Zellen im Immunsystem. Er hat ein neues Antigen beschrieben (RA33/hnRNP-A2) und die Bedeutung von knochenabbauenden Zellen bei Rheuma nachgewiesen. Osteoporose (Knochenschwund) ist eine häufige Begleiterkrankung von rheumatoider Arthritis. Die Entzündung stört das Verhältnis zwischen den knochenaufbauenden Osteoblasten und knochenabbauenden Osteoklasten.

Darüber hinaus hat sich Smolen mit Klassifikationskriterien für Rheuma-Diagnosen beschäftigt und neue Aktivitätsscores zur Krankheitsbeschreibung entwickelt. Er ist bekannt für die Entwicklung der „Treat to Target“-Strategie (T2T). Das heißt, dass die Krankheitsaktivität regelmäßig kontrolliert und die Therapie in einem engen Zeitrahmen immer wieder angepasst wird. In großen internationalen Studien hat er neue Medikamente erforscht und neue Therapeutika auf den Weg gebracht (Leflunomid, Tocilizumab). Er hat über 400 Arbeiten in der Rheumatologie und Immunologie veröffentlicht und ist Mitherausgeber einiger Lehrbücher.

Werdegang

• 2007-2018 Leiter, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Österreich
• 1995 Ordentlicher Universitätsprofessor für Innere Medizin und Leiter, Klinische Abteilung für Rheumatologie, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien, Österreich
• 1989-1995 Vorstand, 2. Medizinische Abteilung, Krankenhaus Stadt Wien-Lainz (heute Krankenhaus Hietzing) und wissenschaftlicher Leiter, Ludwig Boltzmann Institut für Rheumatologie und Balneologie
• 1987 Habilitation für Innere Medizin
• 1985 Habilitation für Klinische Immunologie
• 1983-1989 Oberarzt, Rheumatologische Station
• 1982 Rückkehr an die II. Medizinische Universitätsklinik, Rheumatologische Station, Wien, Österreich
• 1980-1981 Max Kade Stipendiat, National Institutes of Health, Bethesda, Maryland, USA
• 1976-1980 Assistenzarzt, II. Medizinische Universitätsklinik, Wien, Österreich
• 1975 Promotion und Eintritt in das Institut für Immunologie
• Medizinstudium, Medizinische Fakultät der Universität Wien, Österreich

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

• 2017 Goldener Rathausmann, Stadt Wien, Österreich
• seit 2007 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
• Mitglied des Royal College of Physicians, London, Vereinigtes Königreich
• Ehrendoktorwürde der Universität Leiden, Niederlande
• Ehrendoktorwürde der Universität Lund, Schweden
• Ehrenmitglied der Italienischen Gesellschaft für Rheumatologie
• Ehrenmitglied der Tschechischen Gesellschaft für Rheumatologie