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Prof. Dr.

Kärin Nickelsen

Wahljahr: 2011
Sektion: Wissenschafts- und Medizingeschichte
Stadt: München
Land: Deutschland
CV Kärin Nickelsen - Deutsch (pdf)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Geschichte der experimentellen Lebenswissenschaften, Klassische Naturgeschichte um 1800, Prozesse der wissenschaftlichen Modellbildung, Individuelle und kollektive Forschungsmethodologie

Kärin Nickelsen arbeitet zur Geschichte und Philosophie der Biologie. Dabei trägt sie auf der Grundlage historischer Fallstudien zur systematischen Debatte der Wissenschaftstheorie bei, insbesondere in Bezug auf Fragen der Methodologie.

Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Untersuchung von Praktiken der klassischen Naturgeschichte, insbesondere auf dem Gebiet der Botanik. Ihre Untersuchungen zur Entstehung sowie zu Inhalt und Funktion botanischer Abbildungen im 18. Jahrhundert sind preisgekrönt. Darin verglich sie Bilder von zehn verschiedenen Pflanzen, die in einem Zeitraum von 120 Jahren publiziert worden waren. Dabei entdeckte sie Ähnlichkeiten bei Details in der Darstellung und ging deren Entstehung nach.

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Analyse experimenteller Forschung in Physiologie und Biochemie des 19./20. Jahrhunderts. In diesem Rahmen hat sie individuelle und kollektive Heuristiken biologischer Forschung zur Entwicklung komplexer Erklärungsmodelle untersucht. Damit wurden neue Perspektiven auf die Frage nach der Möglichkeit methodisch geleiteter Entdeckungen möglich.

Zentral ist Nickelsens theoretische und historische Analyse experimenteller Forschung in den Biowissenschaften. So hat sie unter anderem die Aufklärung der Mechanismen der Photosynthese historisch untersucht. Ziel dieser Arbeit war es, zu analysieren, welche Entscheidungen die beteiligten Forscher wann fällten, warum sie dies taten, welche Modelle sie im Verlauf ihrer Arbeit konstruierten und aus welchen Gründen sie diese später verwarfen oder akzeptierten.

In jüngeren Forschungsprojekten untersucht sie das Spannungsverhältnis von Konkurrenz und Kooperation in der Wissenschaft. Es geht dabei unter anderem um Selbstverständnis und Rollenbilder wissenschaftlicher und wissenschaftspolitischer Akteure, Auswirkung der zunehmenden Verflechtung von Wissenschaft, Politik und Ökonomie sowie die Bildung neuer transnationaler Netzwerke der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund hat Kärin Nickelsen Kooperation und Konkurrenz im Human Genome Mapping Project untersucht. Ziel dieser Arbeiten ist es, Konventionen und Mechanismen im Wissenschaftsbetrieb besser zu verstehen.

Werdegang

  • seit 2011 Professorin für Wissenschaftsgeschichte, Historisches Seminar, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München
  • 2006-2011 Assistenzprofessorin für Wissenschaftstheorie und -geschichte, Universität Bern, Schweiz
  • 2010 Habilitation, Universität Bern, Bern, Schweiz
  • 2008 Gastwissenschafterin, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin
  • 2005 Forschungsaufenthalt, University of Illinois, Urbana, USA
  • 2002-2006 Assistentin, Lehrstuhl für Wissenschaftstheorie und -geschichte, Universität Bern, Bern, Schweiz
  • 2002 Promotion, Universität Bern, Bern, Schweiz
  • 1992-1999 Studium der Biologie und Wissenschaftsgeschichte, Georg-August-Universität Göttingen und University of Glasgow, Glasgow, UK

Projekte

  • seit 2018 Projekt „Auf der Suche nach den Mechanismen des Lebens: Interdisziplinäre Kooperationen an der Schnittstelle von Biologie, Chemie und Physik, 1918 - 1939“, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • seit 2017 Teilprojekt „Value for Money? Kooperation und Konkurrenz im Human Genome Mapping Project“, FOR 2553, DFG
  • seit 2017 Sprecherin, Forschungsgruppe (FOR) 2553 „Kooperation und Konkurrenz in der Wissenschaft“, DFG
  • 2016-2020 Projekt „Konkurrenz der Disziplinen. Die Aushandlung von Deutungshoheit zwischen Bio- und Sozialwissenschaften, ca. 1970-1990“, DFG
  • 2015-2020 Projekt „Die Künstler der Naturgeschichte. Eine Studie zur Kooperation von Zeichnern, Kupferstechern, Druckern und Naturforschern im 18. Jahrhundert“, DFG
  • 2013-2017 Projekt „Pflanzen für Palästina! Naturwissenschaften im Jischuw, 1900-1930“, DFG
  • seit 2009 Projekt, Internationales Graduiertenkolleg (GRK) 1542 „Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts“, DFG
  • Mitglied, Forschungsnetzwerk Philosophie der Biowissenschaften

Funktionen

  • seit 2019 Studiendekanin, Fakultät für Kunst- und Geschichtswissenschaften, LMU München
  • seit 2019 Mitglied, Wissenschaftliche Kommission für Lebenswissenschaften, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • seit 2019 Herausgeberin, Berichte zur Wissenschaftsgeschichte/History of Science and Humanities
  • seit 2018 Mitglied, Committee for Integrated History and Philosophy of Science
  • seit 2018 Mitglied, Wissenschaftlicher Beirat, Zentrum für Israel-Studien, LMU München
  • seit 2015 Mitglied, Redaktion, Journal of the History of Biology (2015), Sudhoffs Archiv (2016), Studies in History and Philosophy of Biology and Biomedical Sciences (2017)
  • seit 2012 Mitglied, Jury zur Verleihung des Publikationspreises, Deutsches Museum, München
  • 2016-2018 Mitglied, Deutsches Nationalkomitee „Wissenschafts-, Medizin- und Technikgeschichte“
  • 2013-2018 Sprecherin, Münchner Zentrum für Wissenschafts- und Technikgeschichte (MZWTG)
  • 2013-2018 Vorsitzende, Deutscher Fachverband Wissenschaftsgeschichte
  • 2011-2018 Mitglied, Vorstand, Forschungszentrum „Fundamente der Moderne“, Historisches Seminar, LMU München
  • 2013-2014 Stellvertretende Vorsitzende, Deutsche Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie
  • 2008-2010 Mitglied, Vorstand, Junge Akademie
  • Mitglied, Vorstand, Zentrum für Wissenschafts- und Technikgeschichte, München

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • seit 2020 Mitglied, Bayerische Akademie der Wissenschaften
  • seit 2018 Mitglied, Committee for Integrated History & Philosophy of Science
  • seit 2011 Mitglied, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • 2011 Mitglied, Gesellschaft für Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik (GWMT)
  • 2010 Dalberg-Preis für transdisziplinäre Nachwuchsforschung, Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt
  • 2010 Caspar-Friedrich-Wolff-Medaille, Deutsche Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie (DGGTB), Bonn
  • 2005 Aufnahme, Junge Akademie
  • 2005 DHS Prize for Young Scholars, Division of History of Science, International Union of the History and Philosophy of Science (IUHPS/DHS)
  • 2000 Wilhelm-Dettmering-Nachwuchspreis, Georg-Agricola-Gesellschaft zur Förderung der Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik (GAG), Freiberg

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