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Prof. Dr.

Karl Sigmund

Wahljahr: 2003
Sektion: Mathematik
Stadt: Wien
Land: Österreich
CV Karl Sigmund - Deutsch (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Dynamische Systeme, Ergodentheorie, mathematische Fragen der Ökologie und Populationstechnik, evolutionäre Spieltheorie, Geschichte der Mathematik

Karl Sigmund ist ein österreichischer Mathematiker. Er arbeitet auf dem Gebiet der dynamischen Systeme und der Spieltheorie. Seine weiteren Forschungsschwerpunkte liegen auf mathematischen Fragen der Biologie und der chemischen Kinetik.

Er befasste sich zunächst mit dynamischen Systemen und Ergodentheorie, also der statistischen Mechanik. Später kam er zu mathematischen Fragen der Biologie (Ökologie, Populationsgenetik) und der chemischen Kinetik, teilweise in Zusammenarbeit mit Peter Schuster. Damals arbeitete er unter anderem zur Hyperzyklen-Theorie von Manfred Eigen.

Professor Sigmund entwickelte speziell die evolutionäre Spieltheorie weiter, die in den 1970er Jahren vor allem durch den Biologen John Maynard Smith vorangetrieben wurde.

Mit der Biomathematik gelang ihm die Verknüpfung seines Faches mit der Biologie. Er erklärte dies mit einfachen Beispielen aus der Evolutionstheorie: „Je schneller sich ein Verhalten kopieren lässt, desto häufiger wird es“. So konnte er zum Beispiel die Frage, ob in einer Tierart ein Konflikt eskaliert oder nicht, durch mathematische Modelle beschreiben.

Karl Sigmund widmete sich auch ausführlich der Geschichte der Mathematik und darin insbesondere dem Wiener Kreis. Er war Mitherausgeber der Nachlässe und der gesammelten Werke von Hans Hahn und Karl Menger und Leiter einer Ausstellung über die Emigration österreichischer Mathematiker vor dem sogenannten Anschluss 1938. Auch über Kurt Gödel verfasste er ein Buch. 2016 war sein Werk „Sie nannten sich der Wiener Kreis“ Wissenschaftsbuch des Jahres in der Kategorie Naturwissenschaften.

Werdegang

  • seit 1984 Mitarbeit am Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA), Laxenburg, Österreich
  • seit 1974 Professor, Universität Wien, Österreich
  • 1973-1974 Professor, Georg-August-Universität Göttingen
  • 1972 Habilitation, Universität Wien, Österreich
  • 1970-1972 Post-Doc, Hebräische Universität von Jerusalem, Israel
  • 1969-1970 Post-Doc, Institut des Hautes Études Scientifiques (IHES), Paris, Frankreich
  • 1968-1969 Post-Doc, University of Manchester, Vereinigtes Königreich
  • 1968 Promotion, Universität Wien, Österreich
  • 1963-1968 Studium der Mathematik, Universität Wien, Österreich

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2011 Blaise-Pascal-Medaille, European Academy of Sciences
  • seit 2003 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • seit 1999 Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
  • 1998 Plenarvortrag, Weltkongress der Internationalen Mathematischen Union

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