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Wahljahr: | 2010 |
Sektion: | Gynäkologie und Pädiatrie |
Stadt: | Hannover |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Akute Leukämien im Kindesalter, angeborene Störungen der Blutbildung, Zytokine und zytokin-abhängige Signalwege
Karl Heinrich Welte ist ein deutscher Mediziner und Hämatologe, der zu Störungen der Blutbildung beim Menschen forscht. Er wurde vielfach ausgezeichnet für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Klonierung und therapeutischen Anwendung von Wachstumsfaktoren sowie der Erforschung von Blutstammzellen.
In einem seiner Forschungsschwerpunkte befasst sich Welte smit angeborenen, aber auch spontan auftretenden Störungen der Blutbildung bei Kindern. Dazu zählt die akute Leukämie bei Kindern, die auch als weißer Blutkrebs bezeichnet wird. Karl Heinrich Welte untersuchte dabei vor allem die Bildung und die Signalwege von körpereigenen Eiweißmolekülen, die das Wachstum und die Differenzierung von Zellen bei der Blutbildung regulieren (Zytokine) und konnte mit aufsehenerregenden Erkenntnissen den Weg für neue Therapiewege bahnen.
1985 gelangen ihm die Entdeckung, Charakterisierung und Herstellung eines für die Blutbildung zentralen Eiweißmoleküls in reiner Form, des sogenannten „G-CSF“. Das körpereigene Eiweißmolekül regt das Wachstum einer bestimmten Sorte von weißen Blutkörperchen an, der sogenannten „Granulozyten“. Welte zeigte, dass das Molekül „G-CSF“ geeignet war, die schädlichen Nebenwirkungen von Chemotherapeutika in der Krebsbehandlung zu lindern. Er führte auch die therapeutische Anwendung von „G-CSF“ bei Patienten mit angeborenen Störungen der Blutbildung ein. Das von Welte entdeckte Stoff „G-CSF“ wird als Medikament in der Krebstherapie und Stammzellengewinnung benutzt und ermöglichte so den weitgehenden Ersatz der Knochenmarktransplantation.
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