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Wahljahr: | 2007 |
Sektion: | Kulturwissenschaften |
Stadt: | Heidelberg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: systematische Theologie, religiöse Fragen im Zusammenhang mit Biotechnologie, Medizin und Lebenswissenschaften (Life Sciences), ethische und rechtliche Aspekte der Stammzellforschung und der Totalsequenzierung des Genoms, Geschichte der Ethik
Klaus Tanner ist Theologe und Ethiker. Er beschäftigt sich mit den kulturellen Wirkungen von „Religion“ als symbolische Kommunikation. Außerdem fragt er nach Möglichkeiten und Grenzen der Lebenswissenschaften, er diskutiert die gesellschaftlichen Auswirkungen der Stammzellforschung und der Totalsequenzierung des menschlichen Genoms.
Systematische Theologie reflektiert den Wahrheitsanspruch und die Frage der Orientierungsleistung des christlichen Glaubens im Kontext aktueller Entwicklungen. Zentrale Themen der Ethik sind Lebensführung, politische Ethik, Bio-, Wirtschafts- und Friedensethik. Klaus Tanner diskutiert religiöse Fragen vor allem im Zusammenhang mit Fortschritten in der Biotechnologie, der Medizin und den Lebenswissenschaften (Life Sciences). Dort werfen technische Innovationsschübe regelmäßig Fragen zum Glauben, zur Schöpfung, zum Selbstverständnis des Menschen und zu den Grenzen der Technik auf.
Das von Klaus Tanner initiierte Projekt „Stem Cell Links“ stellt der Öffentlichkeit Informationen zur Stammzellforschung zur Verfügung. Die Internetplattform bündelt Positionspapiere und Dokumente aus den deutschen, englischen und amerikanischen Debatten. Als Gründungsmitglied des Projekts EURAT (Ethische und rechtliche Aspekte der Totalsequenzierung) diskutiert Tanner mit Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen Aspekte der Totalsequenzierung des menschlichen Genoms. Relevante Fragen sind: Welche Aussagekraft haben „genetische Daten“ und Risikoprofile? Wie werden genetische Muster interpretiert? Was bedeutet das für die Definition von „krank“ und „gesund“? Wie wird Datenschutz sichergestellt? Die Wissenschaftler erarbeiten in ihrem Projekt Stellungnahmen und informieren die Öffentlichkeit über Chancen und Risiken der Forschung.
Klaus Tanner setzt sich in vielen Gremien für einen gesellschaftlichen Diskurs über diese Fragen ein. Er will dabei naturwissenschaftliche Entwicklungen nicht nur von den Folgen her in den Blick nehmen, sondern auch die weltanschaulichen Grundlagen diskutieren. Er plädiert dafür, dass sich die Theologie diesen Fragen stellt und ihnen nicht ausweicht.
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