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Wahljahr: | 2013 |
Sektion: | Ökonomik und Empirische Sozialwissenschaften |
Stadt: | München |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Bildungsökonomik, mikroökonometrische Analysen, Effizienz und Chancengleichheit im Schulsystem, Volkswirtschaftliche Effekte von Bildung, Wirtschaftsgeschichte, Religionsökonomik
Ludger Wößmann erforscht die Bedeutung von Bildung für wirtschaftlichen Wohlstand – individuell und gesellschaftlich, historisch und aktuell. Außerdem fragt er nach der Bedeutung des Schulsystems für Effizienz und Chancengerechtigkeit. Wößmann wendet mikroökonometrische Methoden an und führt in seinen Untersuchungen oft internationale Schülerleistungstest durch.
Das deutsche Schulsystem ist Forschungsgegenstand von Ludger Wößmann. Zugleich bezieht der Bildungsökonom Stellung in aktuellen öffentlichen Debatten. So plädiert er für mehr Chancengleichheit, längeres gemeinsames Lernen und ein bundesweites Zentralabitur. Außerdem fordert er, dass Kinder aus sogenannten bildungsfernen Schichten früh in das Bildungssystem eingebunden werden müssten, denn Mängel in der Bildungspolitik haben laut Wößmann erhebliche Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft. In einer Studie untersuchte er die wirtschaftlichen Folgekosten mangelnder Schulbildung und stellte fest, dass eine gute Bildung Voraussetzung für wirtschaftlichen Wohlstand und Wirtschaftswachstum sei. Er plädiert daher für ein Schulsystem, das eine größere Durchlässigkeit gewährleistet und auch sogenannten Risikoschülerinnen und -schülern eine Chance gibt.
Während der Corona-Pandemie hat er die Folgen von Schulschließungen untersucht. Mit dem Ergebnis, dass der Unterrichtsausfall durch sogenanntes Homeschooling nicht annähernd aufgefangen wurde. Außerdem befürchtet Wößmann, dass die Schulschließungen soziale Unterschiede befördern. Er war Mitglied der Arbeitsgruppe für die Ad-hoc-Stellungnahme der Leopoldina „Coronavirus-Pandemie: Für ein krisenresistentes Bildungssystem“. Vorrangiges Ziel sei es, so die Stellungnahme, den Zugang zu Bildungseinrichtungen so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.
In einer weiteren Arbeit hat Ludger Wößmann den Zusammenhang von Protestantismus und wirtschaftlichem Erfolg neu erforscht. Er beschäftigt sich auch mit Themen der Wirtschaftsgeschichte, der Religionsökonomik und des Internets.
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